NRW Zum Schulgeburtstag neue Hymne kreiert
Osterath · Vor 60 Jahren wurde die Eichendorff-Schule als evangelische Volksschule eingeweiht. Jetzt gab es Projekttage und ein buntes Sommerfest in zwei Teilen. Eltern und Kinder sind erleichtert über die Normalisierung des Schullebens.
„He, ho, hört mal her: zusammen lernen ist nicht schwer. He, ho, ich sag euch was: an der Eichendorff-Schule macht lernen Spaß!“ Mit der neuen Schulhymne, frei nach der Melodie vom „wellerman“, begrüßten die Mädchen und Jungen ihre Eltern und Gäste zum 60-jährigen Jubiläum der Schule.
Mit einer Projektwoche, deren Ergebnisse beim Schulfest am Samstag vorgestellt wurden, schaute die Einrichtung in die Vergangenheit und in die Zukunft. „60 Jahre sind eine lange Zeit. Damals war Schule noch ganz anders“, sagte Rektorin Martina Arntjen bei ihrer Begrüßung. In der Nachkriegszeit seien viele, meist protestantische Flüchtlinge aus dem Osten ins katholische Rheinland und auch nach Osterath gekommen, die integriert werden mussten. Die bestehenden Schulen seien voll gewesen, sodass die Verwaltung beschloss, eine weitere, in diesem Fall aber evangelische Volksschule zu bauen. „Das hat nur acht Monate gedauert, dann konnten die Kinder einziehen“, sagte sie. 1978 kam dann die Aufteilung in Grund- und Hauptschule. Es stellte sich heraus, das inzwischen die Schülerzahlen stark gesunken waren. So entschloss man sich, aus der evangelischen eine Gemeinschaftsgrundschule zu machen, zu der alle Konfessionen Zugang hatten. Erst damals bekam sie ihren Namen Eichendorff-Gemeinschaftsgrundschule.
„Heute ist die Schule ein Ort, wo Freude am Lernen herrscht und wir respektvoll miteinander umgehen“, betonte Arntjen. Sie sei froh, dass es jetzt wieder möglich sei, ein gemeinsames Fest zu feiern. Allerdings fand dieses in zwei Teilen statt. Am frühen Vormittag waren die Eltern und Kinder der Klassen 1 und 2 eingeladen, ab 11 Uhr durften dann die Klassen 3 und 4 mit ihren Eltern auf dem Schulhof feiern. Bei herrlichem Sonnenschein herrschte eine entspannte Atmosphäre. Während die Kinder hüpften, kletterten, balancierten und den Hula-Hoop-Reifen kreisen ließen, standen die Eltern in Grüppchen beieinander. Natürlich erst, nachdem sie die Ergebnisse der Projektwoche begutachtet hatten. „Wir haben uns mit dem Dichter und Namensgeber unserer Schule, Joseph von Eichendorff, mit Kinderbüchern, Mode und wichtigen Ereignissen zur Zeit der Schulgründung wie dem Mauerbau oder dem ersten Menschen im Weltraum beschäftigt“, sagte Arntjen.
In Schuhkartons verschiedene Räume der Traumschule gestaltet
Die Klasse 1b hatte sich eine Traumschule gebastelt und in Schuhkartons verschiedene Räume gestaltet. Wie ein Fußball- und ein Kuschelzimmer, eine Disco und ein Raum zum Rutschen. „Das haben die Kinder mit viel Liebe gemacht“, lobte Vater Jens Materna. Auch Sabine Papendick freute sich über das Ergebnis, das ihre Hetty gebastelt hatte: ein Glitzer-Halloween-Zimmer. Papa Christoph Davids durfte im Traumhaus ein Schwimmbad bewundern, das seine Tochter Mia gebastelt hatte. Alle drei zeigten sich froh darüber, dass wieder ein normales Schulleben stattfinden kann und die Gemeinsamkeit der Schulgemeinde so gestärkt wird. Aber wie war es nun in den 1960er Jahren des 20. Jahrhunderts? Auch für die Eltern ist das eine Zeit, die sie nur vom Erzählen kennen. Und nun an Hand von Collagen entdecken konnten. Kannten sie den Komiker Heinz Ehrhardt, der mit skurrilen Gedichten die Menschen amüsierte? Die Mode, die Audrey Hepburn trug? Coole Straßenkreuzer? Oder gar Roy Black? Zu einer spannenden Entdeckungsreise entwickelte sich der Gang durch die Klassenzimmer. In der Bücherei konnten sie Geschenke der OGS erwerben. „Die Kräuter im Öl und im Salz stammen aus unserem Schulgarten“, sagte Malgorzata Kurczyk. Der Erlös kommt den Flutopfern zu Gute.