Pfarrvikar Schagen geht mit „Tschüss“
Bewegender Abschied von Pfarrei Hildegundis beim Pfarrfest in St. Stephanus.
Meerbusch. „Tschüss, und maht et jut.“ Die konzilianten Abschiedsworte d/es Pfarrers sind bezeichnend für ihn und seinen Stil in der Seelsorge der Pfarrei Hildegundis von Meer. Zum Pferdestehlen, warmherzig, ein toller Mann sei er, und nicht zuletzt richtig lustig, finden seine Messdiener.
Mit solchen Beschreibungen verabschiedete sich die Gemeinde nach elfeinhalb Jahren von Hermann-Josef Schagen. Für seine letzte Messe in der St.-Stephanus-Kirche Lank hatte sich der 57-Jährige gewünscht, wenig Worte um seinen Abschied zu machen. Der Auftritt des Chors Da Capo von St. Nikolaus erntete viel Applaus, wirklich beschwingt aber wurde die Gemeinschaft durch das Lachen mit dem Priester, der schlussendlich standing ovations bekam.
Pfarrvikar Schagen, der nach einer Ruhepause noch einmal sein berufliches Glück in einer neuen Gemeinde im Bistum Aachen suchen will, möchte nach wechselvollen Dienstjahren an diesem noch nicht bestimmten Ort seine endgültige Heimat finden.
Als „nah dran“ bezeichnete Pfarrer Norbert Viertel die Arbeit des Kollegen, mit „Hand und Fuß“. Auf dieser Redewendung aus dem Mittelalter basierte auch die Abschiedsmesse Hermann-Josef Schagens. Er sprach von der Wichtigkeit von Berührung in und Fort-Schritt als Gemeinschaft, was ganz bildhaft in der Menschenkette wurde, die sich bildete.
Um dem „Pfarrer der Herzen“ gesanglich und persönlich zu danken, hatte Gemeindemitarbeiterin Gisela Hage-Hülsmann das Lied „Danke für diesen schönen Morgen“ umgetextet. „Danke, das sagen unsere Kinder, danke, du wirst hier schwer vermisst . . .“ Der Priester, der den Spagat zwischen Pflichterfüllung unter Personalmangel und menschlicher Begegnung versuchte, ging durch eine Wolke aus Seifenblasen durch das Kirchenportal und einen Pulk von Menschen.
„Wir haben in der Vorabendmesse schon reichlich Tränen vergossen“, sagte Hage-Hülsmann beim großen Pfarrfest, und fügte hinzu: „Da kommt noch mehr.“ mz