„Löwenburg“: Im September werden Pläne gezeigt
Wenn der Rat am Donnerstag den Weg frei macht, wird das Projekt „Löwenburg“ in Lank im Herbst öffentlich präsentiert. Baubeginn könnte im Jahr 2014 sein.
Lank. Das zentral gelegene städtische Grundstück an der Gonellastraße in Lank wird bebaut, das Verfahren zur Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für die „Löwenburg“ ist eingeleitet. Der Planungsentwurf des Investors Kueppers Living aus Duisburg gilt als „städtebaulich vertretbar“ und wird als Gestaltungsplan zum Bauleitplanverfahren herangezogen. Wir sprachen mit dem Stadtplaner Ulrich Hüchtebrock.
Herr Hüchtebrock, warum ist das Projekt intensiv nichtöffentlich diskutiert und auch im öffentlichen Planungsausschuss nicht detailliert vorgestellt worden?
Hüchtebrock: Die nichtöffentliche Behandlung ist dem Thema „Grundstücksverkauf“ geschuldet. Derartige Angelegenheiten werden grundsätzlich nichtöffentlich behandelt. Nicht richtig ist, dass die Planung in der Ausschusssitzung am 6. Juni nicht vorgestellt wurde. Richtig ist, dass der Entwurf nicht in allen Einzelheiten vorgestellt wurde, da er aus dem Investorenwettbewerb allgemein bekannt war. Es gab aber dennoch eine Diskussion.
Wann werden die Bürger eingebunden?
Hüchtebrock: Der Planungsausschuss hat am 6. Juni dem Rat empfohlen, das Verfahren einzuleiten. Es ist davon auszugehen, dass der Rat dieser Empfehlung am kommenden Donnerstag folgen wird. Der Ausschuss hat in eigener Zuständigkeit auch die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung beschlossen.
Welche Einflussmöglichkeiten haben die Bürger und ab wann?
Hüchtebrock: Die Öffentlichkeitsbeteiligung wird in Form einer Versammlung am 5. September in dem der Löwenburg benachbarten St.-Stephanus-Gemeindezentrum stattfinden. Die Pläne werden anschließend eine Woche im Planungsamt zur Einsicht, Diskussion und Erörterung ausliegen. Diesem Verfahrensschritt folgt im Laufe des nächsten Jahres die öffentliche Entwurfsauslegung, also die zweite Stufe der Öffentlichkeitsbeteiligung, einen Monat lang.
In dem Bemühen um eine Entwicklung des Geländes an der Gonellastraße ist das Unternehmen Kueppers Living mit seinen Vorstellungen Wettbewerbssieger geworden. Sind mit diesem Umstand Einschränkungen im weiteren Planungsprozess verbunden oder ist im Prinzip noch alles verhandelbar?
Hüchtebrock: Der vorhabenbezogene Bebauungsplan bildet das Planungsrecht für das konkrete Vorhaben ab, das so vom Rat der Stadt gewollt ist. Von daher besteht ein nur geringer Verhandlungsspielraum. Änderungswünsche, zum Beispiel aus der Bürgerschaft, unterliegen — wie in jedem Bauleitplanverfahren — der Abwägung der öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander.
Die Verwaltung soll den Kaufvertrag sowie den vorhabenbezogenen Bebauungsplan vorbereiten. Wann wird der Kaufvertrag abgeschlossen, vor dem Ende des politischen Verfahrens oder unabhängig davon zeitnah?
Hüchtebrock: Der Kaufvertrag wird zeitnah in Abhängigkeit vom vorhabenbezogenen Bebauungsplan abgeschlossen.
Wie sieht der Zeitplan für die Realisierung des Projekts „Löwenburg“ aus?
Hüchtebrock: Wenn keine schwerwiegenden Hindernisse im Aufstellungsverfahren auftreten, kann mit Inkrafttreten des Planes Ende 2013 gerechnet werden. Der Vorhabenträger Kueppers Living rechnet mit einer Realisierungszeit von zwei Jahren.