800 Kinder der ersten und zweiten Klassen aller sechs Grundschulen füllen Mittwochvormittag die Tribüne im Stadion am Eisenbrand fast bis auf den letzen Platz. Die vielen anwesenden Eltern müssen auf der Laufbahn im Regen ausharren. Sie tun dies aber gerne, dürfen sie doch dem ersten Open-Air-Konzert ihrer Sprösslinge beiwohnen.

Im Rahmen des Schulprojekts Singpause interpretieren die talentierten Nachwuchssänger aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Musikschule fast eine Stunde Lieder, die alle in Zusammenhang mit Essen stehen. Ausgelassen wird über den Verzehr von Spaghetti geträllert („heute, morgen, jeden Tag!“), nach Schulen aufgeteilt über Tomatensuppe, -ketchup oder -salat in harmonischem Kanon gesungen oder derart euphorisiert sogar ein Hohelied auf die Karotte („die lass’ ich nie verrotten“) angestimmt.

Die Gesangslehrer Annette Bock und Michael Krones füllen ihre Rolle als Moderator und Stimmungsmacher perfekt aus, wobei letzterer — entsprechend kostümiert — doch eigentlich zu den Bundesclownspielen wollte. Bei so vielen Gaumenfreuden kann ein bisschen Sport dann auch tatsächlich nicht schaden und

Krones motiviert die Kinder erfolgreich zum Auf-der-Stelle-laufen und Weitpusten.

Die Kinder haben mehrere Monate lang die Stücke einstudiert. Zwei hauptamtliche und drei freie Lehrer der Musikschule haben dafür zweimal die Woche 20 Minuten mit den Schülern geübt.

„Im vergangenen Jahr war der Auftritt von 600 Kindern in der Stephanus-Kirche ja schon ein großer Erfolg, jetzt sind es noch mal 200 mehr. Ich könnte mir aber gut vorstellen, das Projekt langfristig auf alle vier Grundschuljahrgänge auszudehnen“, träumt Musikschulleiterin Anne Burbulla von einer Ausweitung des Erfolgsprojekts.