Kinder drehen Kurzfilm: Wie die Bilder laufen lernen
Kinder aus Osterath haben einen Kurzfilm gedreht — und einen Preis gewonnen.
Osterath. Am Computer gesessen haben die Vorschulkinder des Wackelzahnclubs der Kita Knirpsmühle aus Osterath alle schon einmal. Doch wie „die Bilder laufen lernen“, erfuhren sie erst, als sie sich mit einem Kurzfilm am NRW-Trickfilm-Festival beteiligen wollten.
Und das haben sie jetzt mit Erfolg getan. Der Neuling belegte in der Region Viersen den dritten Platz und darf nun am 5. Juli mit seinem Beitrag „Spuk im Dunkeln“ an dem Abschlussfestival NRW im Movie Park Bottrop-Kirchhellen teilnehmen.
Sieben gelungene Fotos brauche man, um eine Sekunde Film zu produzieren. Das stellten die 24 Kinder bei der Produktion des Gespenster-Comics erstaunt fest. Die Figuren ganz langsam vorwärtszubewegen, um eine filmische Bewegung zu erreichen, sei den Kindern nicht leicht gefallen, sagt Erzieherin Kathi Möller.
Auch die Vertonung war nicht einfach. „Manche Stimmen waren ganz piepsig, andere sprachen viel zu laut“, erzählt Erzieherin Ulli Splitt. Doch auf das Ergebnis sind alle stolz.
Der 3:23 Minuten lange Film erzählt von dem Gespenst Elli, das sich eines Nachts durch ein Fenster in den Kindergarten Knirpsmühle schleicht, um etwas zu erleben. „Da, eine Rakete!“ Damit will Elli zum Mond fliegen.
Doch bei dem wildem Herumgeturne zerbricht die Rakete — und Elli flüchtet. Am nächsten Morgen wundern sich die Kinder: Wer hat so ein Chaos gemacht? Niemand will es gewesen sein.
„In drei Kleingruppen haben sich die Kinder vorher je eine Geschichte ausgedacht“, berichtet Kita-Leiterin Petra Bachmann. „Dann wurde abgestimmt, und die Wahl fiel auf die Gespenstergeschichte. Die ist nah an der Lebenswirklichkeit der Kinder und sollte natürlich auch in unserer Einrichtung spielen.“
So wurde fotografiert, gezeichnet und ausgeschnitten, geklebt und in Szene gesetzt — mit Hilfe einer Trickfilmbox, die vom Medienzentrum NRW zur Verfügung gestellt wurde.
Entstanden ist eine witzige Geschichte, die Spaß macht, mit lustigen Figuren — und einer kleinen Botschaft: Zum Abspann des Films fliegen alle beteiligten Kinder als Gespenster durch die Luft. „Das ist natürlich besonders gut angekommen“, freut sich Petra Bachmann.