Sicherheit in Meerbusch Polizei gibt Tipps zum Einbruchsschutz
Meerbusch · Zum Beginn der dunklen Jahreszeit gibt es auf der Baumesse Beratung zur mechanischen und technischen Sicherheit.
Auf der Baumesse auf dem Areal Böhler präsentiert Rainer Ippers sichere Riegel für Türen und Fenster am Stand der Polizei des Rhein-Kreis Neuss. Der Beamte nutzt die Messe, um mit Menschen, die sich für Aus-, Um- und Neubau ihrer Häuser interessierten, über das Thema Einbruchsschutz aufzuklären.
Im Herbst, wenn die Dunkelheit immer früher einsetzt, steigt die Zahl der Einbrüche. „Gerade zwischen 16 und 20 Uhr, wenn es schon dunkel ist, aber viele Menschen noch nicht zu Hause sind, schlagen die Täter zu“, weiß Ippers, der auch abseits der Messe Bürger zur Sicherheit ihrer Häuser berät. Er will sowohl Bewohner von Einfamilien- wie auch Mehrparteienhäuser für die Möglichkeiten sensibilisieren, mit denen Eindringlinge abgewehrt werden können.
Der erste Schritt dazu ist die mechanische Sicherung. Auf Wunsch der Bürger prüfen die Experten der Polizei vor Ort kostenlos die Gegebenheiten und beraten, wo nachgerüstet werden sollte – selbst Produkte verkaufen die Beamten aber nicht. Welche Möglichkeiten es gibt, den Einbruch möglichst schwer zu gestalten, zeigt Ippers auf der Messe an mehreren Schaustücken. Für Wohnungstüren empfiehlt er sogenannte Panzerquerriegel, die die Türe zusätzlich im abgeschlossenen Zustand in der Wand verankern.
Gerade für Senioren kann auch eine Türdistanzsperre nützlich sein, mit der man durch einen Spalt mit Fremden sprechen kann, ohne, dass die Tür, auch mit Gewalt, aufgedrückt werden kann. „Das ist quasi die sicherere Version der Türkette“, so Ippers. Er rät zur Vorsicht, wenn sich unangekündigt etwa Mitarbeiter von Stadtwerken oder Polizei an der Tür melden, und empfiehlt, in einem solchen Fall einen Ausweis vorzeigen und mit einem Anruf bei der jeweiligen Stelle die Seriosität bestätigen zu lassen. Auch für Hauseingangstüren und Fenster gibt es entsprechende Optionen, um die Sicherheit durch Nachrüsten zu erhöhen.
Dazu kommen ergänzend in den vergangenen Jahren immer mehr technische Lösungen. Schon eine sichtbar montierte Kamera kann abschreckend wirken – auch, wenn nicht zu sagen ist, viele Einbrüche dadurch tatsächlich verhindert werden. Sicherheit bieten zudem die Möglichkeiten des Smart Home – etwa eine per Zeitschaltung gesteuerte Beleuchtung oder eine TV-Simulation. „Dabei sollte man natürlich darauf achten, dass diese von außen nicht direkt zu sehen ist“, so Ippers.
Keine Sorgen müsse man sich hingegen um regelmäßige Zeitabschnitte der Beleuchtung machen. „Häuser werden nicht über Tage, nicht einmal über Stunden ausspioniert. Die Täter laufen durch die Siedlungen, klingeln an Gebäuden, die leer aussehen, und gehen ans Werk, wenn sie keine Reaktion erhalten. „Häufig werden dabei die schlechter einsehbaren Rückseiten von Gebäuden angegangen“, so Ippers.
Gelegenheit zum Einbruch wichtiger als potenzielle Beute
Allerdings rüsten viele Leute in genau dieser Annahme dort verstärkt nach, so, dass aktuell auch immer wieder Einbrüche an den dann teils schlechter gesicherten Vorderseiten zu sehen sind. „Ein nicht verstärktes Fenster ist mit einem Schraubendreher in zehn Sekunden offen“, so Ippers. Auch Häuser, die nach Wohlstand aussehen, werden nicht gezielt angegangen, die Gelegenheit zum Einbruch sei wichtiger als die potenzielle Beute.
Moderne technische Sicherungsanlagen erlauben beispielsweise, mit Bewegungsmeldern auf Eindringlinge zu reagieren. „Besonders effektiv sind Systeme, bei denen die Täter angesprochen werden, wenn etwa die Kamera mit einem Wachdienst verbunden ist“, so der Experte. Hier ist jedoch die Einstellung wichtig – eine Katze sollte das System nicht auslösen, ein Wesen in der Größe eines großen Hundes jedoch schon – hierbei könnte es sich um einen kriechenden Menschen handeln.
„Letztlich wird sich nie eine hundertprozentige Sicherheit erreichen lassen“, so Ippers. „Allein der Faktor Mensch spielt eine zu große Rolle. Aber man kann viel tun, um es Einbrechern so schwer wie möglich zu machen.