Mobilität in Meerbusch Bei Verspätungen hält RE 7 nicht in Osterath
Meerbusch · Aktuell kommt es besonders oft zu Verzögerungen, Grund sind Bauarbeiten sowie gestiegene Fahrgastzahlen aufgrund des 9 Euro Tickets.
Pendler aus Meerbusch, die für den Arbeitsweg die Linie RE 7 nutzen, haben in letzter Zeit häufiger Schwierigkeiten, am Osterather Bahnhof anzukommen. Das berichtete bei der Ratssitzung ein Meerbuscher in der Bürgersprechstunde. Da der Zug aus Münster kommend bei der Fahrt über Köln nach Krefeld öfter verspätet sei, halte er dann manchmal in Neuss, um dort wieder kehrt zu machen.
Fahrgäste mit dem Ziel Osterath müssten dann auf anderem Wege schauen, wie sie dort hinkommen. Betrieben wird die RE 7 von der Firma National Express. Auf Anfrage bestätigte eine Sprecherin das Problem. Grundsätzlich werde der Halt Osterath mit der Linie RE 7 planmäßig bedient. In den letzten beiden Monaten verzeichne man jedoch häufiger Teilausfälle auf dem Abschnitt zwischen Köln und Krefeld.
„In diesen Fällen werden die verspäteten Züge meistens, durch DB Netz angeordnet, frühzeitig in Neuss gebrochen, um pünktlich mit der Folgeleistung beginnen zu können. Somit wird der Halt Osterath nicht angefahren“, teilte die Sprecherin mit.
Zwar sei für National Express das Wenden weniger stark verspäteter Züge in Meerbusch-Osterath betrieblich grundsätzlich möglich. Auf diese Weise hätten Fahrgäste die Möglichkeit, auf die Linie RE 10 umzusteigen, um weiter nach Krefeld zu kommen. Dies werde jedoch von DB-Netz nicht gestattet. Grund sei, dass die Bahnhofskapazität in Osterath dann von zwei auf ein Gleis reduziert werden würde.
Auch der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) bestätigt das Problem: „Leider haben in den letzten Monaten die Ausfälle/Teilausfälle im Bereich Krefeld deutlich zugenommen.“ Die Teilausfälle würden oftmals als sogenannte Verspätungskürzung durch das Unternehmen durchgeführt, um die folgende Fahrt wieder pünktlich fahren zu lassen. Dabei sei die steigende Anzahl der Ausfälle auf die Gesamtsituation des Schienenverkehrs in NRW zurückzuführen. Ein Grund dafür seien verschiedene Baustellen zum Ausbau des Bahnnetzes in der gesamten Region. Hinzu komme aber auch der Anstieg der Fahrgastzahlen durch das 9 Euro-Ticket, infrastrukturelle Störungen und Engpässe bei den Kapazitäten. Diese führten aktuell zu sehr starken Verspätungen. „Das trifft so leider auch auf die Linie RE 7 zu, die auf ihrem ohnehin langen Laufweg auch den extrem verspätungsanfälligen Knotenpunkt Köln HBF passiert.“ Die Frage, wann eine Besserung für Osterather Bahnkunden eintreten könne, konnte indess weder von National Express noch vom VRR beantwortet werden.