Schnellbus 52 nimmt ab 2018 Fahrt auf

Die neue Linie soll auf der Route von Osterath über den Rhein und die Flughafenbrücke in Düsseldorfs Norden den Verkehr entlasten.

Foto: Grafik

Es war der explizite Wunsch aus der Meerbuscher Bevölkerung, auf den die Rheinbahn mit der Linie des SB 52 reagiert. Denn vor allem berufstätige Pendler, die in den Düsseldorfer Norden wollen, fragten immer wieder nach Alternativen zum Auto. Denn der private Pkw ist eigentlich in Meerbusch alltägliches Transportmittel. Mehr als 30 000 Autos sind in Meerbusch zugelassen, damit hat die Stadt eine der höchsten Autodichten in Nordrhein-Westfalen.

Foto: Kronemeyer

Mit dem Ergebnis, „dass wir im Verkehr ersticken“, sagt Tim Bäumken, Abteilungsleiter Verkehrsplan bei der Rheinbahn. Und genau das soll sich mit der neuen Schnellbus-Linie zumindest auf der Route von Osterath über den Rhein und die Flughafenbrücke in Düsseldorfs Norden ein wenig ändern. Wie viel Fahrgäste das neue Angebot nutzen werden, weiß man bei der Rheinbahn noch nicht. „Eine neue Linie muss sich immer ein Jahr setzen“, so Bäumken. Fest steht, dass die meisten Fahrgäste im vierten Quartal eines Jahres fahren. Außerdem gebe es über den Tag starke Schwankungen. All das müsse man abwarten.

Aber er erinnert auch daran, dass es schon mal eine ähnliche Linie geben hat, die dann nach einiger Zeit eingestellt wurde. Das aber war zwischen 2002 und 2005, seitdem hat sich das Verkehrsaufkommen und vielleicht auch das Bewusstsein hin zum Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) verändert. Außerdem sei man damals im 60-Minuten-Takt gefahren. Der wurde jetzt auf Wunsch der Meerbuscher auf 20 Minuten eingestellt. Zwischen 6 und 9 Uhr fährt der Bus also alle 20 Minuten, zwischen 15 und 19 Uhr ebenfalls, dazwischen alle halbe Stunde. Samstags wird der SB 52 zwischen 10 und 17 Uhr alle 60 Minuten eingesetzt.

Tim Bäumken, Abteilungsleiter Verkehrsplan bei der Rheinbahn

Der SB 52 fährt am Osterather Bahnhof los. „Wir haben uns ganz bewusst für eine Abfahrt hinter der Schranke entschieden“, so Bäumken. Es geht dann weiter über Wienenweg, Kapellenstraße, Hoterheide, Reha-Klinik bis zur Strümper Kirche. Um noch einige Lanker mitzunehmen, dreht der Bus die Runde im Kreisverkehr an der Schillerstraße und fährt dann über die A44 über den Rhein. In Düsseldorf wird gestoppt an der Plüchowstraße, am Freiligrathplatz mit seinen vielen weiteren Verbindungen, an der Messe sowie am Aquazoo.

Zielgruppe für die Linie sind Schüler und Pendler. Urlauber, die zum Flughafen wollen, hat die Rheinbahn weniger im Blick. „Die fliegen vielleicht zweimal im Jahr,“ sagt Bäumken. Und den Fortuna-Fans auf dem Weg in die Arena würde die Linie auch nicht groß nützen. „Wir fahren zum Beispiel nicht sonntags und samstags nur bis 17 Uhr“, erklärt Monika Link-Giesen, bei der Rheinbahn für die so genannte Angebotsplanung, also die Fahrpläne, zuständig. Durch den Start der Linie am Osterather Bahnhof sei der ganze Niederrhein in der Lage, nach dem Umstieg aus dem Regionalexpress dort mit gleichem Ticket im Verbundsystem in den Düsseldorfer Norden zu gelangen.

Große Umbauten braucht es für den Bus nicht, außer einer neuen Toilette für die Fahrer an der Endhaltestelle am Osterather Bahnhof. Die Fahrtzeit des SB 52 mit seinen zehn Haltestellen ist zurzeit auf 23 Minuten angelegt. „Aber: Wir fahren über die Straße, haben keine eigene Busspur und müssen auch an jeder roten Ampel halten,“ rechnet Bäumken. An Bord gilt das Ticket der Preisstufe B, kostet also 5,80 Euro für eine einfache Fahrt. Das Monatsabo in diesem Tarif kostet 96,59 Euro. Die Vergleichsrechnung, die Bäumken aufmacht: „Unser Fahrgast kann auf dieser Linie im Monat bei 20 Arbeitstagen 600 Kilometer zurücklegen und würde dann für jeden Kilometer 16 Cent zahlen.“ Für ihn ein unschlagbares Argument pro Rheinbahn. „Fahre ich mit dem Auto, kostet mich jeder Kilometer ungefähr 60 Cent.“