Schulen bevorzugen Ortsansässige

Die Stadt will künftig vor allem Meerbuscher Schülern den Besuch der Gesamtschule ermöglichen.

Foto: Ulli Dackweiler.

Meerbusch. Die Stadt Meerbusch will künftig Meerbuscher Kinder, die von der Grundschule auf die einzige Gesamtschule der Stadt wechseln wollen, bevorzugen. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage kündigte am Dienstag auf Anfrage an, dem Schulausschuss eine entsprechende Verwaltungsvorlage zu unterbreiten.

Hintergrund: In den vergangenen Jahren musste die Gesamtschule stets Meerbuscher Schüler abweisen, bis zu 67 pro Jahr. Eine Gesetzesänderung macht es nun möglich, dass die Städte ihre eigenen Schüler bevorzugen dürfen. Die Stadt Neuss macht davon Gebrauch, Kaarst und Krefeld überlegen noch. Am Dienstagnachmittag debattierte der Düsseldorfer Schulausschuss über einen Aufnahmestopp auswärtiger Schüler. Der Düsseldorfer Schuldezernent will Anmeldungen aus anderen Gemeinden ablehnen, solange die Kinder auch dort eine Schule der gewünschten Schulform besuchen können und die Zahl der Düsseldorfer Anmeldungen die Aufnahmekapazität übersteigt.

Die Regelung soll für alle städtischen Schulen in Düsseldorf gelten, ausgenommen sind also zum Beispiel Schulen in kirchlicher Trägerschaft wie die bei Meerbuscher Schülern beliebte Suitbertusschule in Kaiserswerth. Im Frühjahr hatte die rot-grüne Landesregierung die Rechtslage geändert. Anlass war die Klage von acht Eltern aus Meerbusch, die gerichtlich gegen eine Ablehnung ihrer Kinder am Cecilien-Gymnasium in Düsseldorf vorgegangen waren — und vor dem Oberverwaltungsgericht Münster Recht bekamen. Die Oberkasseler Bildungseinrichtung musste die Kinder aus Meerbusch aufnehmen und Düsseldorfer Viertklässler ablehnen.

„Im Schuljahr 2013/14 sind insgesamt 70 Meerbuscher Viertklässler an ein Gymnasium ins Umland gewechselt, der überwiegende Teil davon nach Düsseldorf“, berichtete Mielke-Westerlage.

Mit der sehr hohen Übergangsquote von 66 Prozent aufs Gymnasium liege Meerbusch NRW-weit an der Spitze. „Wir gehen dennoch davon aus, dass die beiden Meerbuscher Gymnasien genügend Aufnahmekapazitäten haben, um künftig die Schüler aufzunehmen, die nicht ein Gymnasium in einer Nachbarstadt besuchen können“, sagt die Bürgermeisterin. „Auswärtige Schüler werden wir an den Gymnasien nicht ablehnen müssen.“ In diesem Schuljahr nahmen die Meerbuscher Gymnasien 26 Viertklässler aus umliegenden Städten und Gemeinden auf.