St.-Elisabeth-Hospital: flexible Arbeitszeiten
Flexible Schichten sollen Müttern Verbleib oder Einstieg in Beruf erleichtern.
Lank. Individuelle Schichten, flexible Planung: Auch in einem Krankenhaus ist das möglich — und wird wichtiger, will man qualifiziertes Personal gewinnen oder behalten. Denn alleinerziehend und trotzdem berufstätig zu sein, ist für viele Frauen eine schwierige Aufgabe. Christina Pahlke schafft den Spagat dank der flexiblen Arbeitszeiten, die das St.-Elisabeth-Hospital ihr bietet. Mit „Arbeitszeiten nach Maß“ kann die examinierte Krankenschwester ihren Beruf ausüben.
„Ich kann die normal langen Schichten nicht leisten. Das Krankenhaus ist mir sehr entgegengekommen. Mein Alltag klappt prima“, berichtet „Schwester Christina“, wie sie im Dienst genannt wird.
Seit sieben Jahren gehört Christina Pahlke zum Meerbuscher Pflegeteam. Seit zwei Jahren kümmert sie sich allein um Sohn Benjamin (3). Pflegedirektorin Anja Reiners: „Wir wollen gute Kräfte gern im Haus halten oder Frauen den Wiedereinstieg in den Beruf erleichtern. Dafür haben wir ein spezielles Arbeitszeit-Modell für Schwester Christina geschaffen. Es ist ein Test, ob unser Angebot auch in der Praxis funktioniert.“
Nicht auf allen Stationen ist das möglich. Christina Pahlke arbeitet in der rheumatologischen Klinik bei Dr. Stefan Ewerbeck. Behandlungspflege und kommunikative Betreuung tagesklinischer und stationärer Patienten gehören zu ihren Hauptaufgaben. Darüber hinaus kümmert sie sich um die medizinisch-pflegerische Versorgung frisch operierter Patienten auf der Überwachungsstation. Für diese Aufgaben sind die fünf Kurzschichten, die Anja Reiners ausgeklügelt hat, ideal.
Wenn Not am Mann ist, springt Christina Pahlke aber auch ein. „Wenn Benjamin am Wochenende bei seinem Vater ist, übernehme ich auch den Wochenend-Dienst.“ Springereinsätze oder Normaldienst in Urlaubszeiten — alle Varianten kommen zum tragen.
Natürlich funktioniert die Einteilung nicht ohne das Verständnis der Kollegen, der Hilfe einer Tagesmutter, von Familie und Freunden und nicht zuletzt auch von Benjamins Vater. „Es ist schon eine durchdachte Organisation notwendig“, berichtet Christina Pahlke. „Zum Glück habe ich in Schwester Monika auch eine sehr entgegenkommende Stationsleitung.“
„Es ist uns wichtig, durch flexible Arbeitszeit-Modelle Möglichkeiten für Ärztinnen und Schwestern zu schaffen. So können beide Seiten gewinnen“, betont Anja Reiners.
Bewährt sich der Probelauf, soll das System nicht nur auf bewährte Mitarbeiterinnen zugeschnitten, sondern auch neuen Kollegen angeboten werden. Angesichts des Fachkräftemangels wirbt das Lanker Haus mit dieser Flexibilität um Personal.