Stadt möchte Übergang Hoterheideweg offen halten

Ab 2020 könnte das Kreuzungsbauwerk in Osterath entstehen. Doch es gibt noch Unstimmigkeiten.

Foto: Ulli Dackweiler

Im Jahr 2020 soll mit dem Bau des Kreuzungsbauwerks in Osterath begonnen werden. Daran ließ der zuständige Mitarbeiter der DB Netz AG, Michael Käufer, vor rund 90 Besuchern des Osterather Treffs der CDU keinen Zweifel. „Wir haben unsere Vorentwurfsplanung abgeschlossen, steigen jetzt in die Entwurfsplanung ein und haben unseren Kostenanteil — rund zehn Millionen Euro — bereits in die mittelfristige Finanzplanung eingestellt“, erklärte der Leiter der „Produktionsdurchführung Düsseldorf“. Er bezifferte die Gesamtbaukosten auf rund 30 Millionen Euro; bisher war von 25 Millionen Euro die Rede gewesen.

Unstimmigkeiten gibt es aber noch zwischen der Stadt Meerbusch und der Bahn. Um die Strecke durch Osterath sicherer zu machen und die Unterhaltungskosten für die Bahnübergänge zu sparen, möchte die DB Netz AG drei Bahnübergänge auf Meerbuscher Stadtgebiet sperren: neben denen an der Meerbuscher und Strümper Straße auch den Bahnübergang „Hoterheideweg“.

„Wir als Stadt möchten gerne den Bahnübergang Hoterheideweg geöffnet erhalten“, erklärte Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) am Mittwochabend und begründete dies mit weiten Wegen für die Anwohner, sollte er geschlossen werden. Käufer erklärte: „Ich bin irritiert.“ Seit fünf Jahren sei immer die Rede von drei zu schließenden Bahnübergängen gewesen, sagte der Vertreter der Bahn-Tochter und warb: „Je mehr Bahnübergänge geschlossen werden, desto eher steigt die Akzeptanz im Verkehrsministerium für die Maßnahme.“ Rund ein Drittel der Kosten soll der Bund tragen. „Meines Wissens steht hinter dem Übergang ,Hoterheideweg’ noch ein Fragezeichen“, entgegnete die Bürgermeisterin. Klarheit und Einigkeit soll nun ein gemeinsames Gespräch im Bundesverkehrsministerium im kommenden Monat bringen.

„Was können wir tun, damit die Unterführung schneller gebaut wird“, fragte Moderatorin Norma Köser-Voitz. „Nichts“, antwortete Käufer. Zunächst müsse nun auch Straßen NRW seine Entwurfsplanung mit einer Kalkulation vorlegen, dann könne die entsprechende Kreuzungsvereinbarung unterzeichnet werden.

Und erst danach werde er die für den Bau erforderliche Sperrpause beantragen: Drei Jahre im Voraus muss die Bahn ihren Güterverkehrskunden die Großbaustelle anmelden, um ohne Strafzahlungen Züge umleiten zu können.

2017 soll die Entwurfsplanung abgeschlossen sein, sagte Käufer, 2018 die Kreuzungsvereinbarung unterzeichnet werden. Ausschreibung und Vergabe sollen spätestens 2019 abgeschlossen werden, 2020 wäre Baubeginn, im Jahr 2022 könnte das Kreuzungsbauwerk in Betrieb gehen. Käufer: „Wird die Entwurfsplanung ein Jahr eher abgeschlossen, können wir auch ein Jahr eher bauen.“