Sportpark Laerheide könnte Vorbild für Meerbusch sein
Eine Delegation will sich vor Ort über das Finanzierungsmodell informieren.
Vor knapp zehn Jahren gelang es dem TSV Wachtendonk, für verhältnismäßig wenig Geld eine der modernsten Sportanlagen des Kreises Kleve zu errichten. Rund 1,9 Millionen Euro wurden für den Sportpark Laerheide ausgegeben, der 2007 eröffnet wurde.
Am Mittwoch informieren sich nun Mitglieder der Meerbuscher Fraktionen bei einem Besuch in Wachtendonk über das Finanzierungsmodell der Anlage. Außerdem sind Vertreter des TuS Bösinghoven, SSV Strümp, ASV Lank sowie der Stadtsportverband mit von der Partie. Angeregt hatte den Besuch TuS-Präsident Johannes Peters vor rund vier Monaten. Organisiert wurde er schließlich von Jürgen Peters (Die Grünen). „Wir haben den Hinweis erhalten, dass es in Wachtendonk ein Konzept gibt, das gut funktioniert. Darum wollen wir uns das mal anhören. Was genau auf uns zukommt, wissen wir noch nicht“, sagt Peters.
Nach Angaben von Peters wollen sich die Verantwortlichen im Rahmen des geplanten Sportstättenentwicklungskonzepts lediglich informieren, welche alternativen Finanzierungsamodelle es für kommende Projekte dieser Art gibt. Konkrete Planungen gebe es noch nicht.
Finanziert wurde der Sportpark Laerheide nach Informationen von Wachtendonks Bürgermeister Udo Rosenkranz (CDU) unter anderem mit einem 625 000-Euro-Zuschuss der Gemeinde sowie einem Darlehen in gleicher Höhe. Hinzu kamen weitere Zuschüsse unter anderem für Stellplätze, Strom und Trinkwasser (125 000 Euro) und für die Pflasterung des Weges, der zur Anlage führt (50 000 Euro). Für 200 000 Euro wurde zudem eine Erweiterung des Vereinsheimes durchgeführt. Mit 100 000 Euro beteiligte sich das Land NRW, da das Gebäude von der anliegenden Sekundarschule mitbenutzt wird. Mit einem 228 000-Euro-Darlehen wurde als letzter Schritt das Naturrasenspielfeld optimiert sowie eine Flutlichtanlage installiert.
Die Vorteile des Konzepts: „Als privater Bauherr ist so ein Projekt wesentlich einfacher umzusetzen. Unter der öffentlichen Hand gibt es viel mehr Vorgaben, an die man sich halten muss“, erklärt Bürgermeister Rosenkranz. Um die fiskalischen Belastungen gering zu halten, gründete der TSV zudem eine eigene GmbH. „Dies erwies sich aber nicht unbedingt als erfolgreich. Da gab es Probleme mit dem Finanzamt und es mussten 160 000 Euro an Mehrwertsteuer nachgezahlt werden“, erklärt Rosenkranz.
Der entscheidende Vorteil bei der Errichtung des Sportpark Laerheide seien die genaue Planung und der effektive Umgang mit Ressourcen gewesen. „Der TSV war bei dem Bauprojekt ganz nah dabei. Von daher konnte genau bestimmt werden, was benötigt wird und was nicht. Das Geld konnte durch das hohe Maß an Eigenleistung effektiv eingesetzt werden.“
Für den TuS-Präsidenten könnte das Modell eine mögliche Alternative für Meerbusch sein: „Der TuS Bösinghoven ist für vieles offen. Vielleicht ergibt sich ja etwas draus und Meerbuscher Sportler profitieren davon.“