Politiker befassen sich mit Atelier-Kündigung
Für Georg Neuhausen verstieß die Stadt gegen Zuständigkeitsordnung.
Die Kündigung von Atelierräumen im früheren Strümper Jugendzentrum „Pappkarton“ wird im kommenden Monat den Kulturausschuss beschäftigen. Wie unsere Zeitung berichtete, hatte die Stadt Meerbusch den drei dort arbeitenden Künstlern zum 30. Juni wegen Eigenbedarfs gekündigt — in dem Gebäude soll eine zentrale Kleiderkammer für Flüchtlinge und Asylbewerber entstehen. Auch eine Fahrradstation und ein Café für die Flüchtlingsbetreuung sind geplant.
Für Georg Neuhausen (SPD), Vorsitzender des Kulturausschusses, hat die Stadt mit der Kündigung gegen die Zuständigkeitsordnung des Rates verstoßen. Der Ausschuss hatte vor knapp zwei Jahren entschieden, die Räume für Künstler zur Verfügung zu stellen. „Der Kulturausschuss hätte sich auf jeden Fall mit dem Thema befassen müssen“, sagt Neuhausen.
Dies soll nun in der Sitzung am 29. April nachgeholt werden. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Neuhausen und dem Ersten Beigeordneten Frank Maatz, der sein Amt am 1. Januar angetreten hatte. Maatz erklärte, dass er von der Bereitstellung der Räume durch einen Beschluss des Kulturausschusses nichts wusste, so dass er auch die Brisanz der Kündigung unterschätzt habe.
„Entscheidend für die Auswahl des Pappkartons ist die zur Verfügung stehende Nutzungsfläche im Verhältnis zur vorteilhaften Raumaufteilung und die zentrale Erreichbarkeit mit dem ÖPNV“, schrieb Maatz an die Fraktion „Die Aktiven“. Keine andere städtische Immobilie könne diese Standortfaktoren bieten. mrö