Stadt zeichnet drei engagierte Männer aus

Heinz Ruyter, Cord Wellhausen und Pater Adalbert Dabrowski erhielten die Verdienstplakette. Insgesamt kamen 350 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Vereinen zum Neujahrsempfang.

Foto: Ulli Dackweiler, Tanja Karrasch

Irgendwie war es wie bei einem Familientreffen. Man kennt sich, man grüßt sich, man herzt sich, alle quatschen miteinander, wünschen sich ein frohes neues Jahr. Die Atmosphäre war gelöst, heiter, zwischendrin ein wenig sentimental, aber grundsätzlich positiv. Zum 21. Mal hatte die Stadt Meerbusch zum Neujahrsempfang eingeladen.

Das JuCa in Osterath ist dritte Station für dieses Event, dass Stadt-Pressesprecher Michael Gorgs seinerzeit ins Leben gerufen hatte. Erst traf man sich im Forum Wasserturm, dann im Städtischen Meerbusch-Gymnasium, seit 2015 an der Insterburger Straße. Dort ist Platz für die 350 Gäste, für die ein angenehm zurückhaltendes Programm mit deutsch-französisch-japanischen Klängen organisiert wurde: Die Bigband der Städtischen Musikschule und das Duo Wagaku Myabi spielten.

Im Mittelpunkt stand zum einen die Rede von Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage, aber auch die Ehrung von drei engagierten Männern. Mielke-Westerlage schlug den Bogen vom Rückblick auf 2017 mit Tour de France, Hallenbadbau und Flüchtlingsstrom, erinnerte an das Zugunglück Anfang Dezember, lobte noch einmal den Einsatz der Hilfsorganisationen, blickte aber auch nach vorne auf 2018 und die kommenden Jahre. Die seien in Meerbusch von reger Bautätigkeit geprägt, kündigte sie an. Schließlich sei durch die stetig steigende Nachfrage immer mehr Wohnraum nötig. Und der soll in Osterath und in Büderich entwickelt werden. Insgesamt sind bis 2030 rund 2000 neue Wohnungen geplant, die sich auch junge Menschen, Familien oder Senioren leisten können. Es kämen aber Veränderungen auf alle zu, auch in Meerbusch. Diese Veränderungen müsse man nicht als Bedrohung sehen, sondern als Chance nutzen.

Drei Meerbuschern verlieh die Bürgermeisterin die Verdienstplakette der Stadt Meerbusch. Dabei gab es mit der Ehrung von Pater Adalbert Dabrowski eine Premiere: Zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt hat mit ihm ein Priester die Plakette erhalten. In Meerbusch habe er vor allem in der Pfarre St. Mauritius und Heilig Geist 14 Jahre lang segensreich gewirkt, „mit Mut, Offenheit, Humor und mit Herz“, sagte die Bürgermeisterin. Ende 2017 war der beliebte Pfarrvikar nach Düsseldorf versetzt worden. Nach seiner Ehrung wandte sich der Priester gerührt an das Publikum. „Meerbusch ist meine Heimat“, sagte er.

Cord Wellhausen wurde ausgezeichnet für sein ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich. Der 78-Jährige ist Gründer der Elterninitiative „Kiga 71“, die auch heute noch zwei Kitas in Meerbusch betreibt. Später wurde er zum ehrenamtlichen Landesvorsitzenden und Bundesvize im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband gewählt. Bürgermeisterin Mielke-Westerlage beschrieb Wellhausen als diskussionsfreudigen, kritischen Geist mit Durchsetzungsvermögen.

Der dritte Empfänger der Plakette war Heinz Ruyter, der für seinen Einsatz für den Umweltschutz in der Stadt geehrt wurde. „Die Liebe zu Natur und Tieren prägt sein Leben“, sagte die Bürgermeisterin. Über Jahrzehnte hinweg habe er sich um verletzte Tiere gekümmert, sich für den Erhalt von Bäumen im Stadtgebiet eingesetzt und die erste Bürgersolaranlage in Meerbusch mitinitiiert. Großen Einsatz habe Ruyter beim Streit um die geplante A 44-Rheinquerung zwischen Strümp, Ilverich und dem Düsseldorfer Flughafen gezeigt. Es sei vor allem ihm und seinen Mitstreitern Jochen Schmitz-Linkweiler und Oliver Keymis zu verdanken, dass das sechsspurige Autobahnteilstück nicht als oberirdische Schneise, sondern mit Tunnelteilstücken gebaut wurde.

Unter den Ehrengästen waren Politiker wie Bundes-Gesundheitsminister Hermann Gröhe, Landesverkehrsminister Lutz Lienenkämper und Landtagsvizepräsident Oliver Keymis, aber auch der japanische Generalkonsul Ryuta Mizuuchi und die türkische Generalkonsulin Sule Gürel. Außerdem waren viele Ratsmitglieder dabei, Vertreter von Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen, aus Vereinen, Karnevalsgesellschaften und Schützenkompanien, Vertreter der Stadtteile und Vertreter von Meerbuscher Unternehmen.