TuS und ASV halten an Fusion fest
2014 ist der erste Versuch bereits gescheitert. Jetzt sollen neue Gespräche geführt werden.
Meerbusch. Die Arbeit von zwei Jahren soll nicht umsonst gewesen sein. Das haben sich die zwei Meerbuscher Traditionsvereine auf die Fahne geschrieben. Nach dem gescheiterten Fusionsversuch im vergangenen November wollen der TuS Bösinghoven und der ASV Lank wohl noch dieses Jahr einen zweiten Anlauf starten. Ende des Monats setzen sich die Vereinsvorstände an einen Tisch und beraten erneut. Zudem sollen die Fehler des vergangenen Versuchs ausgebessert werden.
„Vor allem sollen die Mitglieder von Beginn an mit eingebunden und besser informiert werden“, betont TuS-Präsident Johannes Peters. Anstatt die Fusion im „stillen Kämmerlein“ auszuarbeiten, sollen die Mitglieder aktiv mitarbeiten.
„Wir haben ein offenes Ohr für alle Anmerkungen und Wünsche“, sagt Peters und wendet sich noch explizit an die Fusionsgegner: „Sprecht mit uns. Teilt uns mit, wo der ,Fusionsschuh’ drückt.“ Auch Renate Baumann, Vize-Vorsitzende des ASV, bestätigt: „Die teilweise fehlende Kommunikation war unser großes Problem. Wir hätten die Mitglieder mehr ins Boot holen müssen.“
Im November hatten die beiden Vereine zu einer außerordentlichen Versammlung gerufen, auf der über die Fusion der beiden Klubs abgestimmt wurde. Insgesamt 413 Mitglieder nahmen an der Sitzung teil. Beide Klubs erreichten nicht die jeweils erforderliche Mehrheit von 75 Prozent. Die angestrebte Verschmelzung der beiden Meerbuscher Vereine scheiterte.
Zu den größten Fusions-Kritikern zählen Baumann und Peters vor allem die Fußballer. Letzterer geht davon aus, dass die beiden Fußballabteilungen die meisten Nein-Stimmen beim ersten Fusionsversuch lieferten. Dabei stünden vor allem sehr emotionale Gründe im Raum. Dies bestätigt auch die Vize-Vorsitzende des ASV. „Das Vorurteil ,der TuS will nur auf unseren Platz’ hält sich hartnäckig. Dabei hätte dies sehr viele Vorteile für den Sportplatz in Lank“, sagt Baumann.
Einen weiteren Grund für die Ablehnung einer Fusion sieht Baumann in der Angst der Mitglieder, künftig weit zum Sport fahren zu müssen. „Das ist Quatsch“, sagt sie. „Daran sieht man, dass wir noch viel mehr aufklären müssen als bisher.“
Darüber hinaus ist laut Peters der irrtümliche Glaube entstanden, dass die Fusion längst beschlossen sei. „Viele Mitglieder sind deshalb zu Hause geblieben.“ Das seien aber wichtige Stimmen gewesen.
Warum sich die beiden Vereine überhaupt zu einem zweiten Versuch entschieden haben? „Ich habe noch am gleichen Abend viele Rückmeldungen von Fusions-Befürwortern erhalten. Da war mir klar, das ist ein klarer Auftrag für eine zweite Chance“, sagt Peters.
Neben der stärkeren Einbindung der Mitglieder will Peters auch keinen erneuten Abstimmungsmarathon bei der zweiten Runde.
Das erste Treffen für den zweiten Fusionsversuch soll Ende des Monats stattfinden. „Das Gerüst für einen neuen Anlauf steht“, sagt Baumann. „Wir peilen an, noch dieses Jahr die Fusion unter Dach und Fach zu bringen. Wir blicken nun positiv nach vorne.“