Unwettergefahr: Stadt bricht das Rathausgartenfest ab
Ein Gewitter verdarb vormittags bereits den Start des Niederrheinischen Radwandertags am Rathaus in Büderich.
Aus Sicherheitsgründen hat die Stadt Meerbusch gestern gegen 17.30 Uhr ihr traditionelles Rathausgartenfest in Büderich vorzeitig aufgelöst. Windböen und ein dunkelgrauer Himmel deuteten auf ein drohendes Unwetter hin. Zum Glück zog die Schlechtwetter-Front an Büderich vorbei.
Wegen eines Gewitters verschob Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage schon morgens den üblicherweise um 10 Uhr ertönenden Startschuss für den Niederrheinischen Radwandertag. Eine Stunde zuvor hatte die Freiwillige Feuerwehr Meerbusch einen Unwettereinsatz in Lank: Ein Baum war auf die Uerdinger Straße gestürzt. Rund 20 Wehrleute waren im Einsatz, um die Straße wieder freizuräumen. Wegen des wechselhaften Wetters gingen deutlich weniger Radler in Büderich an den Start des Radwandertages als im Vorjahr. Bis 16.45 Uhr hatten sich 108 Fahrradfahrer ihre Startkarte im Rathausgarten abgeholt; im vergangenen Jahr waren es rund 380. Als die Sonne herauskam, füllte sich auch der Rathausgarten. Seit Jahren ist das Fest bei Radlern aus anderen Städten ein beliebter Anlaufpunkt. „In diesem Jahr waren rund 200 Besucher von außerhalb da“, sagt Alexandra Schellhorn, verantwortlich fürs Meerbuscher Stadtmarketing. „Für uns ist das Fest eine gute Gelegenheit, den Standort vorzustellen.“ Das Ziel: Die Gäste zum Wiederkommen zu animieren. Daneben genossen auch zahlreiche Meerbuscher ein kühlendes Getränk, Livemusik — und die Gelegenheit, mit dem einen oder anderen Mitarbeiter des Rathauses ins Gespräch zu kommen.
Zu den Tapferen, die trotz unklarer Wetterlage starteten, gehörten auch die Thorsten und Susanne Kuhlmann aus Büderich mit Sohn Luca (8) — gegen brennende Sonne (und Regen) mit Strohhüten ausgestattet. Beim Radeln musste Luca Helm tragen, in der Pause wollte er wechseln. Mehrere Jahre schon nimmt die Familie am Radwandertag teil. Gestern war die lange Strecke von Büderich über Krefeld-Linn nach Kaarst-Vorst zum Tuppenhof geplant: 52,5 Kilometer. „Wie fahren die Route etwas abgeändert, also kürzer“, erklärte Susanne Kuhlmann. „Damit wir pünktlich um 16 Uhr wieder hier sind“, ergänzte Luca. Denn dann spielte die Meerbuscher Band „Gently tuned!“. Seit Luca im vergangenen Jahr ein Wohnzimmerkonzert gewonnen hatte, ist er Fan. Horst Bunge und Bernd Wierichs haben sich am Rathaus verabredet. Viele Bekannte hätten abgesagt: „Die haben die Angsthasen-Krankheit“, so Bunge. Angst vor Regen, Donner, Blitz. Wierichs erzählte: „Wir haben trockene Kleidung dabei und kennen viele Unterstellungsmöglichkeiten.“ Ihre 34-Kilometer-Tour führte die beiden Männer nach Linn und zurück.