Neue Kurse nach der Pandemie Volkshochschul-Kurse wieder beliebt wie vor der Corona-Pandemie

Meerbusch · Nachdem in den vergangenen Jahren der Unterricht nur eingeschränkt möglich war, finden inzwischen wieder so viele Kurse statt wie vor Beginn der Pandemie. Dazu kommt ein besonderes Angebot für Geflüchtete aus der Ukraine.

Nachdem während des Lockdowns viele Kurse ausfallen mussten, baut die VHS ihr Angebot jetzt wieder aus.

Foto: RP/VHS Meerbusch

Die Volkshochschule Meerbusch erholt sich von den starken Einschränkungen, denen sie während des coronabedingten Lockdowns unterworfen war. Die Zahl der Kurse hat inzwischen das Niveau aus der Zeit vor der Pandemie erreicht und in diesem Semester sogar überschritten. „Nur dank einer tollen Teamleistung und einer Top-Atmosphäre im Haus ist das möglich“, freut sich die zuständige Fachbereichssleitung Ute Piegeler.

Zählte das Herbst-/Wintersemester 2019/2020 rund 4000 Unterrichtsstunden mit 228 Kursen, hat die VHS in diesem Semester bereits 5100 Unterrichtsstunden mit 225 Kursen überschritten. „Da das Semester aber noch zwei Monate dauert, werden auch noch welche hinzukommen“, sagt Alexander Ruth von der VHS Meerbusch.

Die Zeit, die hinter der VHS liegt, war für das Institut nicht einfach. „Wie überall mussten auch wir zeitweise auf Präsenzveranstaltungen verzichten“, so Ruth. Nur im Sommer konnten die Kurse in den Räumen stattfinden. Ruth erklärt: „Dadurch mussten wir das Semester quasi doppelt planen, ausgefallene oder verschobene Veranstaltungen mit den Dozenten und den Teilnehmern organisieren.“ Das habe für die VHS großen zusätzlichen Verwaltungsaufwand bedeutet.

Notgedrungen haben sich viele Dozenten der VHS in dieser Zeit das digitale Unterrichten selbst beigebracht. Viele setzen ihre Kurse jetzt auch – zumindest teilweise – digital fort. „Gerade bei Gruppen, die bereits seit Jahren gemeinsam lernen, bedeutet das ein besonderes Maß an zusätzlicher Flexibilität auch unabhängig von Corona“, erklärt Alexander Ruth.

Bereits im vergangenen November hat man bei der VHS das aktuell laufende Sommersemester taktisch geplant, viele Kurse wurden in den Mai und Juni gelegt. Auch, wenn die VHS damit stark ausgelastet war, bedeutete das doch eine gewisse Sicherheit, dass die Veranstaltungen auch stattfinden konnten. Denn niemand kann sagen, wie es im Spätsommer und Herbst mit Corona und den verbundenen Einschränkungen weitergehen wird.

Das Wintersemester hat die VHS, trotz Corona, normal geplant

„Wir planen das Wintersemester normal, weil wir nicht voraussehen können, wie sich die Welle entwickelt. Bei Bedarf wird natürlich reagiert“, so Ruth. Die Hohe Impfquote bei Teilnehmern und Dozenten lässt die Verantwortlichen der Volkshochschule aber hoffen, dass die Einschränkungen sie diesmal nicht allzu hart treffen werden. Auch die Möglichkeit, online zu unterrichten, verbessert die Aussichten. Ein wichtiger Baustein der VHS-Arbeit während der Pandemie war auch die Extrazeit: Schüler hatten die Gelegenheit, den wegen des Lockdowns verpassten Unterrichtsstoff nachzuholen. Das Programm in den Sommerferien 2021 wurde sehr gut angenommen, im Herbst war die Nachfrage geringer. Zu Ostern wurde die Extrazeit auf Initiative von Ute Piegeler dann von den Schulen in die Räume der VHS verlagert und fand an den Wochenenden statt. Dieses Angebot wurde besser angenommen, die 20 Kurse waren gut besucht.

Aktuell eröffnet sich dem Team der VHS ein weiteres Handlungsfeld. Die Dozenten sind mit Herzblut dabei, die Bildung und Integration von aus der Ukraine geflüchteten Menschen zu organisieren. „Im März hat eine unserer Dozentinnen kostenfreie Kurse für Geflüchtete angeboten, und viele ihrer Kollegen sind nachgezogen“, sagt Alexander Ruth dankbar. Vor allem Sprachkurse wurde für die Menschen aus der Ukraine organisiert. Neben diesen Notkursen gab es auch Integrationskurse, für die die Dozenten eine bestimmte Lizenz brauchen. „Der Markt war natürlich leer“, so Ruth über die Bemühungen der VHS, ein entsprechendes Angebot auf die Beine zu stellen. Inzwischen bietet die VHS jedoch fünf solcher Integrationskurse an, außerdem zwei Intensivkurse, die ohne Lizenz möglich sind.

Ein Problem in der Planung der VHS sind die Schwimmkurse, denn Wasserzeiten sind knapp, ein Schwimmbad ist ganz weggefallen. Vor der Pandemie wurden 16 Schwimmkurse angeboten, aktuell sind es noch fünf. Zudem haben sich einige Dozenten andere Betätigungsfelder gesucht. Gelegentlich fallen auch einzelne Dozenten aufgrund von Corona für zwei Wochen aus. Auch, dass zwei Sporthallen, die einzigen der Stadt, die am Vormittag genutzt werden konnten, nun als Flüchtlingsunterkünfte vorgehalten werden, erschwert die Planung. Dennoch, da ist das Team der VHS sicher, laufe der Neustart nach zwei besonders schweren Jahren der Pandemie gut – und die VHS will auch in Zukunft weitere spannende Angebote für Meerbuschs Bürger bereitstellen.