Kunst in Meerbusch Aussteller zufrieden mit geballtem Kulturwochenende
Meerbusch · Am vergangenen Wochenende gab es gleich fünf Ausstellungen in Meerbusch und weitere in der Nachbarschaft. Trotz dieser Konkurrenz konnten die meisten Veranstalter jedoch großes Interesse der Kulturfreunde vermelden.
. Meerbusch ist innerhalb der regionalen Kulturlandschaft gut aufgestellt. Im gesamten Stadtgebiet sind namhafte Kunstschaffende mit Skulpturen, Rauminstallationen und Brunnen vertreten. Diese Vielfalt des kulturellen Angebots beeinflusst die Beliebtheit Meerbuschs positiv. Das Angebot in den einzelnen Ortsteilen ist vielseitig, denn gemessen an der Einwohnerzahl leben in Meerbusch viele aktive Künstler.
Ihre Arbeiten werden auch in den gut besuchten Jahresausstellungen der Künstlervereinigungen präsentiert. Das weckt das Interesse von Kunstfreunden über die Stadtgrenze hinaus. Wie aber sieht es aus, wenn das Kunstangebot „geballt“ auftritt, wenn mehrere Angebote fast zeitgleich locken - wie beispielsweise am vergangenen Wochenende, als zwischen Donnerstagabend und Sonntagnachmittag im Stadtgebiet fünf Ausstellungen eröffnet wurden. Verteilt sich das Interesse, wird die eine oder andere Vernissage ausgelassen? Wir haben bei den Veranstaltern nachgefragt.
Isabelle von Rundstedt, Kuratorin der Gruppenausstellung „Sehen“ mit 20 Künstlern in der Bethlehemkirche, fast zusammen. „Der Abend war super, wir hatten mindestens 80 Besucher und das Feedback war großartig. Ich bin zufrieden und glücklich.“ Trotz einiger Besucher weniger sah es bei der Eröffnung der Ausstellung der Reihe „Kunst in der Apsis“ in Osterath ähnlich aus. „Dieses Mal war der Besuch unterdurchschnittlich, von vornherein hatten uns urlaubsbedingte Absagen erreicht, ferner war die Krefelder Kirchennacht `eine Konkurrenz. Die anwesenden Gäste waren indessen interessiert, blieben lange und lobten Kunst, Einführungsvortrag und Bewirtung der Evangelischen Kirche Osterath“, erklärt Initiatorin Marlies Blauth.
23 Künstler aus der Region
im „Freiraum Ossum“
In der Atelier-Galerie Kraft in Osterath gab es Verschiebungen. „Ich muss bestätigen, dass das nachlassende Interesse der Meerbuscher an diesem Wochenende extrem war. Nur wenige der treuen Kunstinteressierten ließen sich sehen. Zwischen den Veranstaltern gibt es keine terminliche Abstimmung. Meine Jahresplanung steht Anfang des Jahres. Ich versuche auf angekündigte oder feste Termine Rücksicht zu nehmen. Aber auf die spontanen Terminierungen übers Jahr verteilt verschiebe ich meine Planung nicht. Denn das Eröffnungswochenende war trotzdem ein voller Erfolg – dank der vielen Gäste aus Düsseldorf, Berlin, Essen, Wuppertal und Jüchen auf Einladung des Künstlers“, sagt Angelika Kraft. Sie ist Künstlerin und Galeristen zugleich und macht in diesen Positionen auf ein Zeitproblem aufmerksam: „Ich muss gestehen, dass ich es im Moment auch nur selten schaffe, mir Ausstellungs-Eröffnungen anzusehen. Meine Auslastung ist zu hoch.“
Als „bombastisch“ bezeichnet Svenja Neuendorf den Erfolg der Jahresausstellung.
Sie hatte gemeinsam mit ihrem Partner und Holzbildhauer Roland Giersch am Sonntag 23 Künstler aus der Region in den „Freiraum Ossum“ eingeladen: „Wir hatten viele interessierte Besucher, darunter auch den Kulturdezernenten Peter Annacker und die Stimmung war bestens.“
In der Teloy-Mühle in Lank-Latum sah es am Sonntag nicht anders aus: „Wir hatten eine traumhafte Ausstellungseröffnung mit über 100 Besuchern, unter ihnen Vize-Bürgermeisterin Heidemarie Niegeloh und Lothar Beseler, Vorsitzender des Meerbuscher Kulturkreises. Das Interesse war hoch und die Reaktion überwältigend. Sie hielt über mehrere Stunden an.
Bei geöffneten Flügeltüren der Mühle haben viele Besucher in unmittelbarer Nähe der ausgestellten Bilder zur wunderbaren Musik der Jazzband Tuxedo getanzt.
Und auch am Montagnachmittag kamen noch gut 20 Besucher, um sich die Ausstellung anzusehen“, schwärmt Gisa Rosa, Vorsitzende der Freien Künstler Meerbusch e.V.