Vorfreude auf die bretonischen Freunde
Zum 50-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft mit Fouesnant werden heute 170 bretonische Gäste in Meerbusch erwartet. Gastfamilie Podsada aus Nierst trifft auf alte Freunde.
Die Handtücher werden erst kurz vor der Ankunft in das zum Gästezimmer gehörende Bad gelegt: „Es soll alles frisch sein.“ Regina und Michael Podsada freuen sich auf die Gäste aus der Partnerstadt in der Bretagne. Für die in Nierst lebende Familie mit den Töchtern Elisabeth (13), Theresa (17) und Anna (24) sind es nicht die ersten Gäste aus Meerbuschs Partnerstadt: „Wir haben schon häufig ‚Fouesnantais‘ bei uns gehabt. Das waren immer sehr nette Leute.“
Regina Podsada, Gastgeberin
Christine und Alain Jan, die Regina und Michael Podsada heute auf dem Strümper Fouesnant Platz am Bus abholen, wohnen zum zweiten Mal bei der Meerbuscher Familie: „Wir machen das ganz unkompliziert.“ Das anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft Programm ist „stramm“. Podsadas sind meistens nicht dabei: „Aber das ist überhaupt kein Thema. Um unser Zusammensein geht es nicht. Wir bieten nur das Bett.“ Trotzdem haben sich die beiden Paare viel zu sagen: „Es wird nur Französisch gesprochen. Mit Händen und Füßen und unseren Schul-Kenntnissen hat das immer bestens geklappt.“ Mit Christine und Alain verstehen sie sich gut, sie sind im selben Alter, haben erwachsene Kinder und beschäftigen sich mit ähnlichen Themen. „Beide Männer haben in den vergangenen Monaten ihre Väter verloren. Das kommt bestimmt zur Sprache“, glaubt Regina Podsada.
Sie und ihr Mann wissen, dass Gabi Pricken als Vorsitzende des Partnerschaftskomitees bei der Unterbringung der Freunde aus Fouesnant darauf achtet, dass alles zusammenpasst. Obwohl die Nierster nicht zum sogenannten „Jumelage-Kreis“ zählen, sind sie mit den Menschen der bretonischen Stadt eng verbunden. Fünfmal hintereinander haben sie mit den Töchtern dort an der Küste Urlaub gemacht: „Die ‚Fouesnantais‘ legen großen Wert darauf, dass der Kontakt auch auf privater Basis gepflegt wird. Es fällt auf, wenn wir uns mal nicht melden.“
Familie Podsada findet es toll, dass diese vor 50 Jahren von „Coco“ (Rolf Cornelißen) ins Leben gerufene Städtepartnerschaft immer noch so fruchtbar funktioniert: „Intensiven Kontakt über mehr als 1000 Kilometer zu pflegen, ist schon etwas Besonderes.“ Sie schätzen die entstandenen Freundschaften: „Wir sehen in Fouesnant Dinge, die wir sonst nicht entdeckt hätten.“
Dabei denken sie an ein unvergessliches Erlebnis mit dem Franzosen Gildas. Er lebt gemeinsam mit Petra Pricken in der französischen Partnerstadt, hat die Meerbuscher mit ans Meer genommen und ihnen gezeigt, wie unter den Steinen am Meer versteckte Seespinnen zu fangen sind. „Dieses Erlebnis haben wir der Liebe zwischen einer Meerbuscherin und einem Bretonen zu verdanken“, schwärmen Podsadas. Jetzt aber freuen sie sich auf Christine und Alain. Damit sich die Gäste frei bewegen und allen offiziellen Programmpunkten nachgehen können, bekommen sie einen Haustürschlüssel: „Wir haben auch zwischendurch Kontakt, schicken uns Briefe oder schreiben Emails. Da ist Vertrauen entstanden.“