Weihbischof besucht Büderich

Dominikus Schwaderlapp kam zur regelmäßigen Visitation in die Büdericher Gemeinde und traf auch auf protestierende Katholiken.

An seinem 50. Geburtstag ist Weihbischof Dominikus Schwaderlapp zu Besuch in Büderich. Als Beauftragter für den Pastoralbezirk Nord des Erzbistums Köln, also unter anderem für den Rhein-Kreis-Neuss, ist er im Rahmen der bischöflichen Visitation durch das Erzbistum vier Tage lang in Meerbusch zu Gast. Das Programm ist straff organisiert: Eröffnung der zweiten Ausgabestelle der Meerbuscher Tafel in Büderich, Maiandacht mit den Kindergärten Karl-Borromäus und Marienheim in der Niederdonker Kpelle, Frühlingsfest im Johanniter-Stift, Pontifikalamt in der Mauritius-Kirche.

Vor der Mauritius-Kirche wird der Weihbischof an diesem Abend von vielen Menschen empfangen. Die Initiatoren der Petition „Pater Adalbert soll bleiben“ haben eine Mahnwache für den beliebten Seelsorger organisiert. „Durch den Bischof erhoffen wir uns mehr Aufmerksamkeit und Öffentlichkeitsinteresse“, sagt Katja Seifert, die mit ihrer Familie für das Bleiberecht von Pater Adalbert kämpfen möchte.

Fest steht: Pfarrvikar Adalbert Dabrowski wird Büderich verlassen. Nach 14 Jahren Seelsorgearbeit in den Gemeinden St. Mauritius und Heilig Geist wird der 62-Jährige zum 1. September dieses Jahres turnusgemäß nach Düsseldorf versetzt. Mehr 2100 Unterschriften hatte die Initiatoren der Petition im Internet und auf Papier-Listen gesammelt, zusammengetragen und zum Erzbistum nach Köln geschickt. Bewirkt hat die Aktion nichts.

Elke Pilz-Lengrüsser traf bereits im Januar auf Dominikus Schwaderlapp, bei der Übergabe der Petition für das Bleiben von Adalbert Dabrowski. Nun ist der Bischof erneut in Meerbusch und geht auf die Gemeindemitglieder zu.

Vor dem Pontifikalamt sucht er das Gespräch mit den aufgebrachten Gemeindemitgliedern. Diese konfrontieren ihn mit ihren Bedenken, Wünschen und Hoffnungen rund um Pater Adalbert.

„Wir wollen nur, dass man uns anhört“ oder „Geben Sie uns doch einfach eine aufrichtige Erklärung, warum unser Pater nicht bleiben kann“, ist aus der Menge zu hören. Doch der Bischof kann keine Details zum Personalwechseln preisgeben. Er bittet die Mitgliede um Verständnis und Respekt gegenüber dem Erzbistum. „Angesichts der Probleme in der Welt fehlen mir die Worte, dass wir uns hier wegen eines Personalwechsels verzanken“, erklärt er nach einer ausgiebigen Diskussion.

Der Bischof besuchte gestern ebenfalls die Eröffnung der zweiten Ausgabestelle der Meerbuscher Tafel. Die Tafel wurde vom Verein „Meerbusch hilft“ ins Leben gerufen und ist bereits die zweite Tafel in Meerbusch. Jeden Donnerstag können Bedürftige dort für 2 Euro einen Korb mit frischem Obst und Gemüse, Brot und jeder Menge anderer Lebensmittel füllen.

„Es ist schön, wenn man nicht nur redet, sonder auch etwas unternimmt, um andere Menschen in Not zu unterstützen“, sagte Schwaderlapp am Donnerstagmittag im Pfarrzentrum Heilig Geist. „Wenn Not am Mann ist, packt die katholische Kirche mit an.“