Wirtschaftswege: Sanierung ist alternativlos
Für die Reparatur von Wirtschaftswegen stehen bis 2016 100 000 Euro pro Jahr zur Verfügung.
Meerbusch. Sie sind 150 Kilometer lang, nehmen eine Fläche von rund 465 000 Quadratmetern ein, haben einen Vermögenswert von 7,4 Millionen Euro — und sind zum Teil stark sanierungsbedürftig. Die Rede ist von den Wirtschaftswegen im Stadtgebiet.
Eine Wegebaukommission mit Mitgliedern der Parteien und der Verwaltung sowie einem Vertreter der Kreisbauernschaft hat jetzt 20 dieser für die Landwirtschaft, aber auch für den Erholungs- und Freizeitwert wichtigen Wege in Augenschein genommen. Im Anschluss wurde eine Prioritätenliste für eine nachhaltige oder zumindest grundhafte Sanierung festgelegt. Finanziell sieht das Ausbauprogramm vor, dass zunächst für den Zeitraum 2014 bis 2016 in Abhängigkeit von den jeweiligen Einzelbaumaßnahmen rund 100 000 Euro jährlich im städtischen Haushalt für diese Arbeiten zur Verfügung gestellt werden sollen.
Trotz der angespannten Haushaltslage und mit einigem Zähneknirschen schlossen sich die Mitglieder des Bauausschusses dem Verwaltungsvorschlag an. Ein Antrag der FDP, die Mittel pro Jahr auf 75 000 Euro zu kürzen, fand keine Mehrheit. Allein die Reihenfolge der Maßnahmen soll erst im Zuge der Haushaltsberatungen festgelegt werden. Zustimmend zur Kenntnis nahm man die Unterteilung in Wege, die kurz- bis mittelfristig saniert werden müssten (fünf), und solche, die erst langfristig in Angriff genommen werden sollen (13).
Ein sinnvolle Alternative zu den Reparaturarbeiten gebe es nicht, stellte die Wirtschaftswegebaukommission übereinstimmend fest: Durch die teilweise fortgeschrittene Schädigung der Tragschicht laufe man Gefahr, städtisches Anlagevermögen dauerhaft zu vernichten.
Die Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen (FGSV) empfiehlt sogar, für Wirtschaftswege jährliche Investitionen von 0,8 Euro pro Quadratmeter vorzunehmen, um die Flächenbefestigung nachhaltig zu unterhalten. Das wären in Meerbusch rund 390 000 Euro im Jahr.