Zweite Gesamtschule kommt möglicherweise erst 2017

Heute wird der Schulausschuss über den Stand der angedachten Kooperation mit Kaarst informiert.

Foto: Dackweiler

Die geplante zweite Gesamtschule in Meerbusch wird möglicherweise doch nicht bereits im kommenden Jahr eröffnen können. Die Stadtverwaltung erwägt, gemeinsam mit der Stadt Kaarst eine Verbandsgesamtschule mit Sitz im Gebäude der Realschule Osterath zu gründen. Die Meerbuscher Realschule soll sukzessive auslaufen.

In einer Informationsvorlage für den heute tagenden Schulausschuss heißt es: „Um zum 1. August 2016 eine solche Verbands-Gesamtschule errichten zu können, sollten die Beschlüsse [...] zur Errichtung einer Verbands-Gesamtschule und zur sukzessiven Auflösung der Realschule Osterath in der Ratssitzung am 24. September 2015 gefasst werden.“

Ein zwischenzeitlich geführtes Gespräch bei der Genehmigungsbehörde ergab jedoch offenbar noch einige Hürden auf dem Weg zur gemeinsamen Gesamtschule. Dritter im Bunde soll die Stadt Korschenbroich werden, die Probleme hat, auf Dauer genügend Schüler für ihre Hauptschule zusammenzubekommen. Eine von drei möglichen Optionen, das Korschenbroicher Hauptschulproblem zu lösen, ist eine Kooperation mit der Gesamtschule Kaarst-Büttgen. Sie könnte eine Dependance im Korschenbroicher Hauptschulgebäude eröffnen. Korschenbroichs Bürgermeister Heinz Josef Dick (CDU) tendiert zu dieser Dependance-Lösung; doch zunächst müsste die Elternbefragung vorbereitet und umgesetzt werden.

Dick kündigte bereits öffentlich an: „Für dieses und auch für das nächste Schuljahr bleibt im Korschenbroicher Stadtgebiet erst einmal alles, wie es ist.“ Das aber könnte sich als Hindernis erweisen, 2016 bereits in Osterath eine Gesamtschule zu eröffnen.

Befassen werden sich die Mitglieder des Schulausschusses heute außerdem mit den Grundschulen in Osterath. Vom kommenden Schuljahr an soll es hier nur noch zwei statt drei Grundschulen geben. Die katholische Barbara-Gerretz-Schule und die städtische Erwin-Heerich-Schule sollen in einem Grundschulverbund zusammengehen. Neues Schulgebäude soll die Hauptschule am Wienenweg werden, die Ende des Schuljahres aufgelöst wird. So beschloss es der Stadtrat Ende Dezember. Ungeklärt ist aber, welche der Schulformen — städtische oder Bekenntnisschule — künftig die Schulleitung stellen wird.

Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, dass die Bekenntnisschule Hauptstandort des Grundschulverbundes wird, Teilstandort soll die Gemeinschaftsgrundschule werden. Damit müsste die Schulleitung des Grundschulverbundes katholisch sein. Die Schulpflegschaft der katholischen Barbara-Gerretz-Schule hatte sich in einer Stellungnahme für den Verwaltungsvorschlag ausgesprochen, die Schulpflegschaft der Erwin-Heerich-Schule lehnte ihn ab.