13. Büttgener Drehorgelfest
Beim 13. Büttgener Drehorgelfest lebt die Vergangenheit auf.
Büttgen. Jedes Jahr die gleiche Leier. In Büttgen ist dies zumindest seit 13 Jahren so, am zweiten Sonntag im Oktober versammeln sich Liebhaber historischer Leierkästen auf dem Büttgener Rathausplatz und versetzen diesen im Handumdrehen in die Zeit der Jahrhundertwende des 19. Jahrhunderts.
Sonntagnachmittag erklangen in Büttgen acht Drehorgeln und schallender Moritatengesang. Der Holzbüttgener Hubert Schlabbers hatte sich wie in den Jahren zuvor um die Drehorgelspieler gekümmert und acht von ihnen eingeladen. Vier kamen aus Dortmund, zwei aus Wuppertal und zwei aus Holzbüttgen.
Der Rathausplatz erwies sich erneut als vortreffliche Bühne für die kleine Zeitreise, zu der die Musik und die stil- und zeitgerecht gekleideten Drehorganisten einluden. So wie Sonja und Bert Krefting aus Wuppertal, die seit zehn Jahren der Drehorgel verfallen sind und ihren kleinen Orchestern mit der Kurbel und Lochstreifenrolle manchen Evergreen entlocken.
In Büttgen waren sie zum ersten Mal dabei. „Das ist ein sehr schönes Fest mit einer entzückenden Kulisse. Auch die Menschen sind sehr freundlich und haben richtiges Interesse an unseren Instrumenten“, freut sich Bert Krefting, bevor er den sechsjährigen Max an die Kurbel lässt, denn genaues Hinsehen und Anfassen ist ausdrücklich erlaubt.
Wie es bei Festen mit historischem Bezug oft der Fall ist, gab es auch diesmal beim Drehorgelspektakel eigentlich nicht viel Neues zu entdecken. „Technische Neuerungen gibt es bei unseren Instrumenten nicht und auch unsere Musik stammt aus der Vergangenheit, an die wir uns beim Fest gern erinnern“, erklärt der passionierte Drehorgelspieler und Moritatensänger Schlabbers.
Er trägt seine Lieder, in denen die gute alte Zeit, menschliche Schwächen und Eigenheiten zum Thema werden, mit mitreißender Begeisterung vor. Viele Zuschauer, die oft eigens wegen Brigitte und Hubert Schlabbers gekommen waren, wurden schnell zum Mitsingen animiert. So entstand das eine und andere Mal im Schatten von St. Aldegundis ein Spontanchor und laut erschallten fast vergessene Lieder wie: „Wo’s Dörflein traut zu Ende geht“ oder das „Holzbüttger Lied“.