300 Jahre alter Bildstock muss wohl umziehen
Das Objekt wird aller Voraussicht nach Stellplätzen weichen.
Elsen. Bereits seit dem Jahr 1729 steht das Heiligenhäuschen an der Ecke Königstraße/Goethestraße — vielleicht steht dem alten Bildstock, der sich auf Privatgrund befindet, bald ein Umzug bevor. Die Kirchengemeinde St. Stephanus Elsen sucht einen neuen Standort. Anlass für die Überlegungen: „Das Haus nebenan ist verkauft worden. Der neue Eigentümer plant Wohnungen und muss dafür Autostellplätze nachweisen“, erklärt Gerd Reibel, Geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstands. „Wir hatten von der Stadt den Hinweis erhalten, dass einer der Stellplätze dort entstehen könnte, wo sich jetzt der Bildstock befindet. In diesem Zusammenhang stellten wir fest, dass der fast 300 Jahre alte Wegestock bislang gar nicht unter Denkmalschutz stand“, sagt Reibel.
Die Pfarre wurde aktiv, die Stadt stellt den Wegestock unter vorläufigen Denkmalschutz. Wie geht es nun weiter? Der neue Grundstückseigentümer Melik Budak betont: „Der Bildstock soll erhalten bleiben, vor so etwas muss man Respekt haben“, sagt Budak. Er suche eine Lösung, damit das Heiligenhäuschen am Standort stehen bleiben könne. „Ich überlege, ob wir im Erdgeschoss eine Wohnung weniger einrichten und damit einen Stellplatz weniger benötigen.“
Die Kirchengemeinde St. Stephanus will nun mit Melik Budak sprechen „und eine Lösung auch in seinem Interesse finden“, wie Reibel erklärt. „Das Erzbistum hat uns darauf hingewiesen, dass der Bildstock besser auf Kirchenland stehen sollte, um für die Zukunft Probleme von vornherein auszuschließen“, erläutert Gerd Reibel. Eine Möglichkeit könne aber auch sein, „dass die Kirchengemeinde vom Eigentümer ein paar Quadratmeter Land kauft, auf dem der Bildstock steht.“ cso-