Kapellchen-Pfleger geht in Rente

Heinz-Werner Kirberg wird von Schützenkönig Marco Meuter abgelöst.

Zons. Viel Beifall erhielt am Sonntagmorgen bei der Jubilarehrung am Schweinebrunnen in Zons auch ein Mann in Zivil: Heinz-Werner Kirberg (76) wurde von Schützenchef Peter Norff für seine jahrzehntelange Pflege des Friedhofskapellchens ausgezeichnet. „Seit Jahren kümmert er sich um das Kapellchen, jetzt muss er leider gesundheitsbedingt kürzertreten“, erklärte Norff, der gleich einen Nachfolger benannte: Marco Meuter vom Jägerzug „Jröne Junge“ hat sich bereit erklärt, die Pflege zu übernehmen. „Das ist eine Ehrensache für mich, das Kapellchen weiter zu pflegen, wo es Heinz-Werner Kirberg nicht mehr so gut geht“, sagte Meuter, der seit Montagnachmittag eine weitere wichtige Aufgabe in der Zollfeste übernommen hat: Der 48-Jährige setzte sich gegen vier Mitbewerber am Schießstand durch und wurde der neue Schützenkönig, wozu er gestern gekrönt wurde.

Foto: Schützengesellschaft

Nicht jeder Besucher, auch aus Zons, der über den Friedhof zwischen Aldenhoven- und Eichendorffstraße geht, kennt die Geschichte der weiß gestrichenen Krieger-Gedächtniskapelle. Sie liegt links vom Eingang der Aldenhovenstraße aus gesehen. „Der Bau dieser Kapelle wurde 1922, nach den Wirren des Ersten Weltkrieges und trotz der herrschenden Inflation, von den Mitgliedern der St.-Hubertus-Schützengesellschaft Zons beschlossen, um der gefallenen Schützenbrüder zu gedenken“, heißt es im Beitrag über die Kapelle im Schützenfestheft. Die Kapelle wurde vom Vorsitzenden Heinrich Gilgen am 5. August 1923 eröffnet, den geistlichen Segen spendete Pfarrer Ludolf Schmitz. Die Pflege übernimmt seither die Schützengesellschaft ehrenamtlich. „Dank des großen ehrenamtlichen Engagements vieler Schützen sieht man der Kapelle ihre 94 Jahre nicht an“, sagte Norff.

Seit 1989 hat Heinz-Werner Kirberg mit viel Herzblut die Pflege übernommen. 1941 in Stürzelberg geboren, trat er 1963 der St.-Hubertus-Schützengesellschaft bei, als seine Schwiegereltern Königspaar in Zons waren. Bis zu seinem Goldjubiläum 2013 war er Mitglied der Gesellschaft und wurde mit der silbernen und goldenen Verdienstnadel ausgezeichnet. Nach seinem Jubiläum zog er sich aus dem Schützenwesen zurück, nicht aber aus seinem Ehrenamt. „Ich mache das für diejenigen, die auf den Tafeln stehen“, sagte er. Darauf stehen die Namen der gefallenen Mitglieder der beiden Weltkriege sowie die aller verstorbenen Schützenkönige der Gesellschaft. Traditionell nutzen Vorstand und amtierender König den Festmontag, um der Toten zu gedenken.