7000 Euro für Modell des Castrum Novaesium

Bis Ende Juni muss eine Entscheidung gefallen sein.

Neuss. Die Zeit drängt. Sollte das von Heinz Birkenheuer gebaute Modell vom Castrum Novaesium an seinem alten Standort (aber mit einem neuen Mieter desselben) bleiben, muss die Entscheidung bis Ende Juni getroffen werden. Mit der Funktion des früheren Telekom-Hotels in Gnadental zur Polizeischule wechselt auch der Besitzer der Immobilie. Wie er genau zum Verbleib des nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen umstrittenen Modells steht, sollte die Kulturverwaltung nach einem Votum des Kulturausschusses klären: unter dem Gesichtspunkt, dass keine Kosten und auch keinerlei rechtliche Verbindlichkeiten für die Stadt entstehen dürfen.

Christiane Zangs, Kulturdezernentin über die Suche nach Sponsoren

In einem mündlichen Bericht teilte Kulturdezernentin Christiane Zangs dem Ausschuss nun das Ergebnis mit. Die Polizeischule könne sich einen Verbleib des Modells vorstellen, habe dafür einen Raum mit einer Größe von 45 Quadratmetern in petto. Doch müssten dafür Eingänge geschaffen werden, die eine Nutzung außerhalb des eigentlichen Betriebes möglich machten. Die Kosten: 7000 Euro, wenn sie innerhalb der ohnehin anstehenden Umbaumaßnahmen bis 1. Juli erfolgen können. Nach Worten von Zangs habe die Verwaltung vielfach Sponsoren angefragt, sie stellt klar: „Aber wir sind mit diesem Anliegen auf Desinteresse gestoßen.“ Gleichwohl fand sie Fürsprecher bei den Heimatfreunden Neuss in Gestalt des Vorsitzenden Christoph Napp-Saarbourg, hat es aber in der Sitzung des Kulturausschuss noch offen gelassen, ob der Verein die Hälfte der Kosten tatsächlich übernimmt: „Das wird wohl der Vorstand des Vereins entscheiden.“

Ohnehin werde auch der Verein Sponsorengelder akquirieren müssen. „Wir sind grundsätzlich bereit, die Hälfte der Kosten beizutragen, wenn die Parameter stimmen“,sagt Napp-Saarbourg. Allerdings gibt er auch an, dass die Verwaltung signalisiert habe, keinerlei Kosten übernehmen zu wollen.

Ob die Stadt vielleicht doch die andere Hälfte der veranschlagten Baukosten übernimmt, ist ein Punkt, den nun eine interfraktionelle Arbeitsgruppe klären soll. Deren Bildung wurde nun im Kulturausschuss beschlossen, so dass der Beschluss in der Sitzung des Hauptausschusses am 14. Juni gefällt werden kann. Der Kulturausschuss tagt erst wieder im September.

Für Napp-Saabourg ist hingegen klar, dass alle anderen Dinge erst nach der Klärung der finanziellen Frage besprochen werden. hbm