Stadt will Neujahr in neuer BvA-Aula feiern

Der Zeitplan ist ehrgeizig, die Arbeiten laufen nach Plan. Laut aktueller Kostenschätzung wird der Umbau am Bettina-von-Arnim-Gymnasium rund zwei Millionen Euro kosten.

Dormagen. Die Bauarbeiter hatten am Freitag einen vergleichsweise ruhigen Tag auf der Großbaustelle Bettina-von-Arnim-Gymnasium. Weil an diesem Tag Abiturarbeiten geschrieben wurden und die Schüler dafür die nötige Ruhe brauchten, legten sie die ein oder andere Pause ein. „Das ist alles so abgesprochen“, sagt Bauleiter Matthias Schröder. Dennoch geht es gut voran, wovon sich Bürgermeister Erik Lierenfeld bei einem Rundgang über die Baustelle überzeugen kann. Der Zeitplan ist gleichwohl ehrgeizig, weil verabredet ist, dass der nächste Neujahrsempfang der Stadt in eben dieser Schule, genauer gesagt in der völlig erneuerten Aula, stattfinden soll. „Wir planen damit“, so Lierenfeld.

Foto: A. Tinter

Frank Klobusch, Architekt

Die stark in die Jahre gekommene BvA-Aula wird zu einem modernen Multifunktionssaal umgebaut, der sowohl den Ansprüchen der Schule und Schüler als auch des Kulturbereiches der Stadt genügen wird. Die freut sich nämlich, mit ihrem umfangreichen Theaterprogramm wieder auf die gewohnte Bühne zurückkehren zu können. Die Investitionen für die gesamte Maßnahme belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Diese Summe konnten Bauleiter Schröder und Architekt Frank Klobusch (Düsseldorf) verifizieren, nachdem die Ausschreibung für einige große Gewerke gelaufen sind. Gegenüber der ursprünglichen Annahme eine Steigerung von rund 200 000 Euro, „normal“, wie Schröder auf die boomende Baubranche verweisend sagte. Bei den Rohbauarbeiten wurden 45 Kubikmeter Stahlbetonfundamente gegossen, 80 Quadratmeter Außenwände gemauert und 50 Meter Entwässerungsleitungen verlegt. Die Fläche der neuen Trockenbauwände beträgt 223 Quadratmeter, das Bühnenpodest misst 60 Quadratmeter.

Der barrierefreie Zugang zum neu aufgeteilten, insgesamt 300 Quadratmeter großen Foyer wird auch in Zukunft durch die künstlerisch gestalteten Türen führen, die erhalten bleiben. Der WC-Bereich wird entkernt und modernisiert. „Im Vergleich zu vorher wird der Toilettenbereich zwei Drittel größer sein“, so Architekt Klobusch. „Decken- und Wandbekleidungen werden mit Blick auf Brandschutz und Akustik erneuert. Im Zuge der Sanierung entsteht auch ein zweigeschossiger Anbau, der künftig als Stuhllager und Zentrale der neuen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung dienen wird. Die Theater-Besucher werden sich daher freuen, denn sie litten in den vergangenen Jahren stark unter der stickigen, viel zu warmen Luft. „Das wird sich völlig verändern“, so der Bürgermeister.

Die 350 Quadratmeter große Aula selbst wird durch den Umbau zu einer hochmodernen und multifunktionalen Veranstaltungsfläche für bis zu 800 Besucher. Auf einer neu errichteten gedämmten Bodenplatte und hochwertigem neuen Parkett entsteht ein Raum, der über optimale akustische Qualität verfügt. Ein neues Beleuchtungskonzept und neue Möbel werden den Raum zusätzlich aufwerten. Die West-Fassade wird gläsern und von einer Pfosten-Riegel-Konstruktion mit neuem Sonnenschutz getragen. Demontierbare Podeste stellen die vielfältige Nutzbarkeit der Aula sicher und ermöglichen den Zuschauern bestmöglichen Blick auf die Bühne. „Das wichtige ist“, betont Eigenbetriebs-Leiter Uwe Scheler, „dass dort ein Konzept größtmöglicher Flexibilität umgesetzt wird“.