Adventsmarkt: 80 Brote für Tuppenhof-Besucher

Das neue Backhaus ist eingeweiht worden. Jetzt verabschiedet sich der Tuppenhof bis Mai in die Winterpause.

Vorst. Mit dem Adventsmarkt hat sich der Tuppenhof von seinen Besuchern in die Winterpause verabschiedet. Diese kamen dafür am vergangenen Wochenende noch einmal zahlreich. Bereits am Samstagnachmittag bei Einbruch der Dunkelheit standen sie im Innenhof dicht beieinander, verwöhnten sich mit Reibekuchen, Waffeln, Maronen und Glühwein. Für den Nikolaus bildeten sie aber gerne eine Gasse.

Der Höhepunkt des zurückliegenden Jahres im Tuppenhof war die Errichtung des Backhauses. Es feierte beim Adventsmarkt seine Einweihung. Der Kaarster Bäckermeister Willi Esser stand am Ofen und bereitete an beiden Tagen rund 80 Roggenbrote zu.

"Der Ofen wird mit Holz befeuert, so wie es früher üblich war", sagte Esser. Rund eine Stunde müssen seine Abnehmer auf das 750Gramm schwere Brot warten. Esser gehört nicht dem Förderverein des Tuppenhofs an, kommt aber seit Jahren zu den Veranstaltungen mit einem mobilen Backofen. Selbstverständlich interessierte er sich deshalb auch für den Bau des Backhauses, das in einem halben Jahr in Eigenarbeit von vielen Helfern errichtet wurde. Im kommenden Jahr soll dann zweimal im Monat ein Backkurs angeboten werden.

Die Nähe des Backofens war einer der wärmsten Orte zum Adventsmarkt. Doch auch im Bauernhaus und im Stall, wo viele Standbetreiber ihre Waren anboten, war es gemütlich.

"Es ist wundervoll. Wir fühlen uns wohl, schließlich stehen wir auch in der Guten Stube", sagte Matthias Berns. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Nicole Bornberg verkaufte er Räuchermännchen. Der Duft lockte an. "In seiner Art und Weise ist er bestimmt ein einmaliger Markt", lobte Berns. Seine Räuchermännchen hingegen gab es in großer Vielfalt: vom Pfeife rauchenden Großvater im Sessel über den Wandersmann bis zum Schornsteinfeger.

Direkt nebenan bot Anja Progl aus Merino-Wolle gefilzte Mützen, Schals und Taschen an. Die Vorsterin hat sie in ihrer Freizeit angefertigt. Adrienne Wiederhold hatte Schafswolle auf dem Schoß liegen und sponn an einem 40Jahre alten Spinnrad. "Im Krieg habe ich am Bollerofen gesessen, um mich herum viele Kinder und ich habe ihnen dabei noch vorgelesen", erzählte sie. "Es ist eine tolle Erinnerung." Damals war die heute 78-Jährige ein 16Jahre junges Mädchen, das die Wolle gegen Lebensmittel eintauschte.

Tauschgeschäfte wurden an den Marktständen nicht betrieben. Handgestickte Bilder, Schmuck, Teddybären, Holzarbeiten, Weihnachtskrippen, Marmelade oder Liköre waren nur eine kleine Auswahl aus dem großen Angebot. Der Tuppenhof wird nun bis Ende April geschlossen bleiben.