Augustinus-Hospiz: „Hier wird auch viel gelacht“
Landrat Petrauschke besuchte das Augustinus-Hospiz.
Neuss. Im hellen Flur hängen Gemälde von Heiligen, aber auch bunte Bilder, die Gäste gemalt haben. Das Augustinus-Hospiz neben dem Kloster Immaculata ist bewusst freundlich eingerichtet, vom lichtdurchfluteten Wintergarten blickt man in den Garten des Hauses. „Hier wird auch viel gelacht und gesungen“, sagt Heinz-Günther Hüsch, der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins.
Am Donnerstag hat Landrat Hans-Jürgen Petrauschke das Haus besucht und ist so einer Einladung von Generaloberin Schwester Praxedis Gerhards gefolgt, die sich eine finanzielle Unterstützung des Kreises erhofft. Acht Einzelzimmer hat das Hospiz, das 1995 als erstes Hospiz in Neuss gegründet wurde. Rund 80 000 Euro im Jahr wird für die Arbeit benötigt. 25 000 Euro kommen vom rund 500 Mitglieder starken Förderverein, der Rest finanziert sich unter anderem aus Spenden.
13 Mitarbeiterinnen begleiten die Menschen hier in den Tod, hinzu kommen junge Menschen, die ein freiwilliges soziales Jahr ableisten und zehn ehrenamtliche Helfer. „Von denen könnten wir noch einige mehr gebrauchen“, sagt Hospizleiterin Andrea Wilgo. Nach Schulungen arbeiten die Ehrenamtler oft im direkten Kontakt mit den Sterbenden. „Eine Aufgabe mit viel Verantwortung“, sagt Wilgo.
„Ich hätte damit wohl meine Schwierigkeiten“, gibt Petrauschke im Gespräch mit den Mitarbeitern zu. Aber auch Wilgo hatte sich anfangs gefragt, wie sie damit umgehe, so oft mit dem Tod konfrontiert zu sein, sagt sie. Allein in diesem Jahr haben die Mitarbeiter bis zum November 104 Menschen in den Tod begleitet. Doch sie habe ihren Weg gefunden.
„Gute Selbstfürsorge und eine gute Zusammenarbeit im Team sind wichtig. Man muss sich auch mal Zeit für sich selbst nehmen. Außerdem gibt es Supervision“, sagt sie. „Vor allem bekommt man aber so viel zurück, wenn man die Menschen gut in den Tod begleitet.“