Aus Geländer entwendetes Wappen soll ersetzt werden
Das Stadtwappen von Kaarst fehlt auf der Brücke über den Nordkanal.
Neuss. Neuss, Schiefbahn, Neersen, Viersen, Süchteln, Hinsbeck und Venlo. Ein Ort fehlt in der Aufzählung: Kaarst. Unbekannte haben das Wappen und den Schriftzug der Stadt aus dem Brückengeländer über dem Nordkanal entfernt. Seither klafft ein Loch zwischen „Neuss“ und „Schiefbahn“. Jetzt wollen die Freunde und Förderer des historischen Nordkanals für Abhilfe sorgen.
Was die Mitglieder des Vereins ärgert, ist nicht nur die Tatsache, dass von Beute und Täter bislang jede Spur fehlt. „Es ist leider immer wieder erschütternd festzustellen, mit welcher Rücksichtslosigkeit und Dreistigkeit historische Dinge attackiert, entfernt, beschädigt oder vernichtet werden“, beklagt Klaus Karl Kaster vom Vorstand des Vereins Freunde und Förderer des historischen Nordkanals.
Das Wappen der Stadt Kaarst müsse einem „üblen Zeitgenossen“ so gut gefallen haben, dass dieser die Kunstschmiedearbeit „fachgerecht“ mit der Flex aus dem Metallgitter des Brückengeländers herausgeschnitten habe. Vielleicht, mutmaßt Kaster, „um es in seinem Party-Keller oder an einer Zimmerwand aufzuhängen“. Die Empörung ist groß. Aber: Es soll ein neues Wappen her. „Die Reproduktion des Kaarster Stadtwappens in der vorherigen Form und dessen Einbau in das Brückengeländer sind bereits mehrfach Gegenstand interner Besprechungen des Fördervereins gewesen“, sagt Klaus Karl Kaster. Seiner Aussage zufolge hatte bislang das Großprojekt Epanchoir Priorität. Nun aber würden Vorstand und Mitgliederversammlung in Kürze darüber befinden.
Die Brücke an der Friedrichstraße ist nach Ansicht des Vorstandsmitgliedes „die am stärksten frequentierte Straßen- und Publikumsverbindung über den Nordkanal in Neuss“. So fielen die dortigen historischen Hinweise auch besonders ins Auge. „Die an beiden Brückengeländern ständig und wechselnd angebrachten Veranstaltungs- und Reklametafeln sind der — nicht immer schöne — Beweis“. Auf der Stadtgartenseite störten solche Banner jedoch „sehr oft und massiv“ den Blick auf die schönen Wappen. Hier sei eine einheitliche Gestaltungslinie aller dortigen Hinweise historischer Art auf den Nordkanal zu entwickeln — angelehnt an das Erscheinungsbild am Epanchoir.