AWL-Chef: „Wir tun, was wir können“
Es wird kaum Streusalz nachgeliefert. Unsere Redaktion sprach mit Stefan Lommetz, Geschäftsführer der AWL, die für den Straßen-Winterdienst zuständig ist.
Neuss. Zum Thema Streusalz-Mangel hat unsere Redaktion eine Gespräch geführt mit Stefan Lommetz, Geschäftsführer der AWL, die für den Straßen-Winterdienst zuständig ist.
Herr Lommetz, wie ist die Lage auf den Neusser Straßen? Stefan Lommetz: Unterschiedlich. Die Hauptstraßen sind geräumt. Probleme gibt es noch im Hafen. Und in den kleinen Straße ist noch richtig Winter.
Wieviel Salz haben die AWL noch zur Verfügung? Lommetz: Zu wenig. Eine genaue Tonnenzahl kann ich nicht nennen, das ändert sich ständig. Wir haben so viel eingekauft wie nie, aber die Lieferung klappt einfach nicht, Wir haben einen Rückstau von mehreren 100 Tonnen. Vor Weihnachten sollten fünf Lkw kommen, angefahren hat uns einer. So geht das seit dem 8. Dezember.
Haben Sie davon gehört, dass das Verkehrsministerium die Salz-Lieferanten dazu anhält, zunächst die Autobahnmeistereien zu versorgen? Lommetz: Wir haben da keine exakten Erkenntnisse. Es gibt aber Gerüchte, dass gewisse Prioritäten einzuhalten sind.
Warum werden die Straßen nicht geräumt? Lommetz: Wir räumen sehr wohl. Unsere Mitarbeiter sind permanent im Einsatz. Wir berücksichtigen aber auch: Wenn geräumt ist und es zieht wieder an, muss gestreut werden. Und da müssen wir bei den geringen Salzvorräten genau kalkulieren.
Ein Berufsfahrer aus Neuss sagt: Wer in die Stadt hineinfährt, denkt, er kommt in eine andere Welt. Können Sie das nachvollziehen? Lommetz: Das hilft doch alles nichts. Ich verstehe, dass es viele Probleme im Straßenverkehr gibt. Aber ich bitte um Nachsicht. Wir tun, was wir können.
Woran hapert es: zuwenig Salz, zuwenig Räumfahrzeuge, zuwenig Personal? Lommetz: Wir haben einfach nicht genug Salz. Aber wir versuchen alles, um Abhilfe zu schaffen.