Arbeitskreis „Neuss für alle!“ feiert 15 Jahre Behindertenrechte in Neuss
Neuss · In einer UN-Konvention wurden 2009 Mindeststandards für die Rechte von Menschen mit Behinderungen festgelegt. Ein Grund zu feiern – auch in Neuss. Der Arbeitskreis „Neuss für alle!“ veranstaltete einen Aktionstag. Was sich in der Zwischenzeit in der Quirinusstadt getan hat.
(ana) Kleine Spiele, fröhliche Musik und Kuchen – so machte der Arbeitskreis „Neuss für alle!“ am vergangenen Samstag am Rathausmarkt in der Neusser Innenstadt auf die Forderung nach einem selbstbestimmten Leben für Menschen mit Behinderungen und Einschränkungen aufmerksam. Von den Angeboten vieler kleiner Stände sozialer Einrichtungen und Träger wie der AWO oder dem Berufsbegleitenden Dienst im Kreis Neuss wurden interessierte Passanten zum Mitmachen und Verweilen bei Kaffee und Kuchen eingeladen. Auch die barrierefreie Stadtbibliothek war mit einem Stand vertreten, der neben Broschüren in leichter Sprache auch Spiele anbot und auf ihren inklusiven Literaturkreis für Menschen mit und ohne Behinderung aufmerksam machte.
Der Aktionstag feierte sein 20. Jahrestag und gleichzeitig auch den 15. Geburtstag der Annahme der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung in Deutschland. Zu diesem Anlass war der Bürgermeister und Schirmherr der Organisation, Reiner Breuer, sowie die stellvertretende Landrätin Katharina Reinhold geladen.
„Wir wollen mit dem Aktionsbündnis interessierte Bürger mitnehmen und darauf aufmerksam machen, dass Menschen mit Behinderung keine besonderen Bedürfnisse haben, wie viele glauben. Sie brauchen einfach andere Voraussetzungen für die Umsetzung“, erklärt Barbara Shabaz, Geschäftsführerin der Kreisgruppe Rhein-Kreis Neuss des Paritätischen NRW und Organisatorin des Aktionstags. Gemeinsam mit dem 2021 gegründeten Inklusionsbeirat kümmert sie sich um die Anliegen eingeschränkter Neusserinnen und Neusser, sowohl das Stadtbild betreffend als auch in Sachen Aufklärungsarbeit. Winfried Janßen, Geschäftsführer der Lebenshilfe, ist im Hinblick auf die Sensibilisierungsarbeit in Neuss optimistisch: „Ich glaube schon, dass sich sehr viel verbessert hat. Von 105 Kindergärten in Neuss können mittlerweile über die Hälfte auch Kinder mit Behinderung aufnehmen. Das ist eine unglaubliche Veränderung in den vergangenen 15 Jahren gewesen.“