Blumenhändler bemerkt Brand in Neuss 15 Menschen und zwei Hunde über Drehleiter gerettet
Neuss. · Blumenhändler bemerkt Kellerbrand und schlägt Alarm. Ein Feuerwehrmann wird im Einsatz durch Rauchgas verletzt.
In einem dramatischen Einsatz mussten am frühen Samstagmorgen 15 Menschen und zwei Hunde von der Feuerwehr über eine Drehleiter in Sicherheit gebracht werden. Feuer im Keller des Hauses Friedrichstraße 17 hatte ihnen mit seinem starken Brandrauch den Fluchtweg durch das Treppenhaus versperrt. Zwei Feuerwehrleute, die zur Brandbekämpfung in den Keller des Vier-Familienhauses vorgedrungen waren, wurden beim Einsatz durch das Gas leicht verletzt, einer musste im Krankenhaus behandelt werden, konnte aber am Sonntag schon wieder entlassen werden. Ein Kind wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, konnte aber schnell wieder zu seinen Eltern. Ansonsten ging die Sache glimpflich aus. Es hätte aber auch ganz anders kommen können.
Zum Glück war an diesem Wochenende „Schützenfest“. Denn auch wenn nicht gefeiert wurde, so hatte der Florist Manfred Swart doch so viele Blumenwünsche und Vorbestellungen abzuarbeiten, dass er sich schon um 2.30 Uhr in die Werkstatt seines Blumengeschäftes aufmachte. Er hatte gerade angefangen, seine Bestellungen fertig zu machen, als er leichten Brandgeruch wahrnahm. „Ich dachte erst an ein Grillfeuer, oder so etwas“, sagt Swart. Dann aber öffnete er die Tür zum Treppenhaus – „da war schon alles schwarz“ – und schlug Alarm. „Fünf Minuten später war die Feuerwehr da.“
Gas, Strom und Wasser
mussten abgestellt werden
Beim Eintreffen der Wehr, so heißt es im Einsatzbericht, drang Rauch aus einem Kellerlichtschacht. Das Treppenhaus war leicht verraucht, dass habe sich aber schlagartig geändert. So konnten sich auf diesem Weg nur noch zwei Hausbewohner in Sicherheit bringen. Also musste die Feuerwehr anleitern und die Hausbewohner über die Drehleiter in Sicherheit bringen. Währenddessen wurden im Keller die Flammen bekämpft. Das war gegen 6.30 Uhr erledigt. Wie das Feuer ausgebrochen ist, müssen Anfang der Woche Experten der Kriminalpolizei ermitteln.
Wegen der starken Zerstörungen im Keller mussten nach Angaben der Feuerwehr Gas, Strom und Wasser getrennt werden. Das Haus war auch deshalb unbewohnbar. Die in Sicherheit gebrachten Menschen, die zunächst in einem Bus der Stadtwerke betreut worden waren, wurden in einem Hotel und bei Verwandten einquartiert. Manfred Swart wurde allerdings erlaubt, zumindest morgens sein Blumengeschäft zu öffnen. Ohne Strom funktionierte aber auch die Kasse nicht. „Die reine Zettelwirtschaft“, sagt Swart. „Wie früher.“