Breite Mehrheit für Supermarkt in Norf
Auslegung beschlossen. Bürgerinitiative läuft Sturm gegen die Pläne.
Neuss. Die erwartete breite Mehrheit für den Supermarkt auf dem Lessingplatz in Norf steht: Auf einer gemeinsamen Sitzung sprachen sich sowohl der Bezirksausschuss Norf als auch der Planungsausschuss für die Auslegung der Pläne aus. Am Freitag wird das der Rat aller Wahrscheinlichkeit nach so bekräftigen. Ein entscheidender Verfahrensschritt ist damit getan. Eine Bürgerinitiative läuft dagegen Sturm.
Der Supermarkt, den Investor Ten Brinke (Düsseldorf) bauen und Rewe betreiben will, soll ein „umfassendes und vielfältiges, fußläufig erreichbares Nachversorgungsangebot“ sicherstellen, so heißt es in der Vorlage. Planungs- und Bezirksausschuss beschlossen die Auslegung der Pläne in modifizierter Form.
Die Verkaufsfläche wird nicht wie von der Verwaltung vorgeschlagen um 200 Quadratmeter ausgeweitet, es bleibt bei der „kleinen Lösung“ mit 1200 m² Verkaufsfläche, wie Planungsausschussvorsitzender Karl-Heinz Baum (CDU) erklärt. Hinzu kommt ein Backshop mit einer Größe von 70 Quadratmetern. Zudem sollen die zu fällenden Bäume im Verhältnis 1 : 2 ersetzt werden, das mache 132 Neupflanzungen auf dem Gelände oder zumindest in der Nachbarschaft. Das wird die Verwaltung nun prüfen.
„Wir erhalten das Grün wie vorgesehen“, sagt Baum; auch, wenn das Gebäude nun um knapp zehn Meter auf die Realschulwiese — und der Parkplatz entsprechend weg von der Südstraße — verlagert werde.
Bereits im März 2012 hatte der Rat den Grundsatzbeschluss für das Vorhaben getroffen. Nach der jetzt noch vom Rat zu beschließenden Auslegung von vier Wochen und der Behandlung der Einwendungen könnte dann der Satzungsbeschluss getroffen werden.
Dagegen wendet sich seit geraumer Zeit die Bürgerinitiative „Pro Realschulwiese“. 2000 Unterschriften hat sie inzwischen gesammelt. Durch die Umwandlung der Realschule in eine Gesamtschule werde die Schülerzahl zunehmen, mehr Kinder würden so den „gefährlichen Verkehrssituationen ausgesetzt“, sagen die Vertreter um Gudula Hesse. Für die Lehrer gebe es nicht genügend Parkplätze. Die Initiative fordert, den Supermarkt auf der anderen Seite der Nievenheimer Straße zu bauen, wo nun allerdings erst einmal auf einer 22 000 Quadratmeter großen Fläche ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren in Gang gesetzt wird.
Für ausgeschlossen hält Karl-Heinz Baum eine solche Verlagerung, auch eine bereits angekündigte mögliche Klage der Initiative sieht er gelassen. CDU-Fraktionschefin Helga Koenemann zeigt sich resolut. „Der größte Teil der Norfer will den Supermarkt doch, und die Politik ist sich einig. Das muss man dann jetzt auch machen.“