Kinder planen Kirmes 2050
Kinder haben die „Kirmes 2050“ erdacht. Das Schützenmuseum zeigt die Entwürfe.
Neuss. Es gibt viele Gründe, sich im Alter fit zu halten. Zwölf Kinder haben jetzt im Rahmen des NRW-Landesprogramms Kulturrucksack mit dem Projekt „Kirmes 2050“ noch einen hinzu geliefert. Die Attraktionen, die die Besucher auf der Kirmes der Zukunft erwarten, sind so fantasievoll, bunt und witzig, dass der Besuch auf dem Festplatz der Zukunft zum Abenteuer werden wird. In einer Ausstellung im Rheinischen Schützenmuseum lassen sich ab Sonntag, 14.30 Uhr, die Entwürfe bewundern.
Für die Anfertigung der einfallsreichen Modelle haben sich die Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren in einer Herbstferienaktion vier Tage Zeit genommen. Unter der Leitung der Künstlerin Claudia Ehrentraut wurden die Ideen mit Materialien wie Papier, Pappe, Filmstreifen oder Schrott wie einem Fahrradsattel oder Lenker umgesetzt. Da gibt es das „Kugel-Gewusel“, bei dem die Fahrgäste über eine Kletterwand nach oben gelangen müssen, um anschließend in großen Plexiglaskugeln über eine lange Rampe wieder in die Tiefe zu rollen.
Was derzeit nur in Raumfahrtzentren möglich ist, wird auf der Kirmes 2050 zum großen Besucherspaß: Im Fahrgeschäft „Against the Gravity“ wird die Schwerkraft für jedermann aufgehoben, vergnügt schweben die Besucher unter der Decke.
Für das futuristische Disco-Karussell „Big Speed“ kam beispielsweise ein alter Plattenspieler zum Einsatz. Auf dem Plattenteller fahren nun silbrig besprühte Gummifiguren im Kreis, angeleuchtet von einem blinkenden LED-Reflektorband, wie es eigentlich von Joggern in der Dunkelheit getragen wird.
Für die Schützen der Zukunft gibt es ein großes Bierzelt, in dem sich bunt bemalte Korkenmännchen zum Tanz um eine große Bühne versammelt haben. Draußen steht ein Zug von Hubertusschützen, die auch in 37 Jahren noch die traditionelle Uniform tragen. Liebevoll und detailgetreu hat ein Teilnehmer die Uniformen und federgeschmückten Hüte aus Modelliermasse gefertigt. „Dieser Junge ist selbst Edelknabe und hat großen Wert auf die Korrektheit gelegt“, erzählt Claudia Ehrentraut.
Einem anderen Jungen lag das leibliche Wohl der Kirmesbesucher besonders am Herzen. „Er wollte unbedingt diesen Automaten für Eiergerichte auf dem Gelände aufstellen“, erklärt Organisatorin Ingrid Dreyer ein ovales Gebilde. Auch auf die Hygiene wurde Wert gelegt, denn neben den üblichen Dixi-Toiletten findet sich auf dem Festplatz des Jahres 2050 auch eine Dusche. Wahrscheinlich soll dort der Angstschweiß der Fahrgäste des Riesenrads „Big Speed“ abgewaschen werden, denn das Karussell, das aus einem alten Fahrradspeichenrad gebaut ist, ist nicht nur gigantisch hoch, sondern kann auch nur durch das Maul eines riesigen Monsters betreten werden.