Bürger äußern Wünschefür die Langforster Straße
Ein- und Zweifamilienhäuser,Parkplätze und ein Spielplatz für alle Generationen waren Anregungen für das Baugebiet.
Kaarst. Es sind knapp fünf Hektar an der Karlsforster Straße, die eine letzte zusammenhängende Baulandreserve der Stadt Kaarst darstellen. Ein Struktur- und Rahmenkonzept dafür wurde der Öffentlichkeit jetzt so früh wie selten vorgestellt. Die Bürgerbeteiligung gehört zwar zum offiziellen Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans, jedoch handelte es sich bei der Veranstaltung am Mittwochabend um den, wie Bürgermeister Franz-Josef Moormann es formulierte, „allerersten Vorschritt“ — und dieser sollte sich dann auch anders gestalten als gewohnt.
Statt eines Vortrags mit anschließender Debatte konnten die Besucher in kleinen Workshops ihre Anregungen direkt bei den zuständigen Mitarbeitern der Verwaltung vortragen. Rund 60 Bürger nutzten die Gelegenheit.
Vorab erläuterte die neue Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart in wenigen Worten die drei vorbereiteten Konzepte, die sie pragmatisch als Minimal-, Mittel- und Maximalvariante betitelte. Die minimalistische Vorstellung sieht einen Nutzungsgrad von 30 Prozent Bebauung zu 70 Prozent Grünanlagen vor, die maximale genau das Spiegelbild und die Mittelvariante ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Wohnbebauung und Freilandflächen.
Nochmals wies Burkhart darauf hin, dass es ein informeller Abend und kein offizieller Schritt im Verfahren sei. Die Ideen der Bürger könnten aber in den städtebaulichen Entwurf einfließen. Die Pläne bildeten die Diskussionsgrundlage an vier Thementischen zu den Bereichen „Verkehr“, „Grün und Freiraum“, „Wohn- und Lebensformen“ sowie „Siedlungsentwicklung und Architektur“. Alle 20 Minuten zogen die Gruppen einen Tisch weiter.
Auf Karteikarten wurden die Anregungen festgehalten. So sprachen sich mehrere Bürger gegen einen alleinigen Bauträger und für eine individuelle Bebauung aus. Viele sahen für das künftige Neubaugebiet an der Karlsforster Straße Ein- und Zweifamilienhäuser mit zum Teil großzügigen Grundstücken, außerdem Wohnformen mit Service. Wegen des befürchteten Verkehrsaufkommens favorisierten einige Workshop-Teilnehmer die Minimalvariante; auf Nachfrage am „Verkehr“-Tisch wurden ihnen bei rund 100 Familien in dem Viertel 200 Autos prognostiziert.
Zur Information, dass Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage gebaut werden könnten, folgte dennoch auch die Bitte nach zusätzlichen Parkflächen an der Karlsforster Straße. In der Frage nach dem vorgesehenen Spielplatz in dem Plangebiet ließ sich eine Tendenz zu einem Generationenspielplatz am Rande des neuen Wohnviertels ablesen.