Carlo Werner: „Ich hab’ mein Leben umgekrempelt“
Der Neusser Carlo Werner hat 59 Kilo abgenommen und die Sendung „The biggest Loser“ gewonnen.
Neuss. Neun Monate haben ein ganzes Leben verändert — und das, obwohl Carlo Werner anfangs gar nicht so überzeugt war. Jetzt hat der 41-Jährige nicht nur 59 Kilo Gewicht verloren und eine neue Aufgabe als Fitnesstrainer gefunden, sondern auch die aktuelle Staffel „The biggest Loser — Abspecken im Doppelpack“ des Senders Kabel 1 und damit 25 000 Euro Preisgeld gewonnen.
„Ich habe mit meiner Frau die letzte Staffel verfolgt. Nach dem Finale kam der Aufruf, sich als Kandidat zu bewerben. Sandra hat spontan gesagt: Ich melde dich an“, erinnert sich Werner. „Mach du mal“, dachte er sich, „das klappt eh nicht.“
Sein ganzes Leben lang sei er schon dick gewesen, erzählt Werner. 5XL habe er getragen. „Ich habe unzählige Diäten ausprobiert. Jedes Mal kam der Jojo-Effekt. Ohne die Sendung hätte ich das nicht geschafft.“
Als Koch habe er zwar über Nahrungsmittel Bescheid gewusst — aber eben auch, dass Fett ein Geschmacksträger ist. „Ich habe oft sehr spät und sehr fettig gegessen. Sport gab es nicht.“
Das änderte sich mit dem Einzug in ein österreichisches Hotel, in dem Carlo Werner, sein Neffe Marco (22) und weitere 16 Kandidaten den Kampf gegen das Übergewicht antraten. 146 Kilo brachte der 41-Jährige zu Beginn auf die Waage. „Wir wurden von einer Ernährungsberaterin betreut und haben zwei- bis dreimal am Tag Sport getrieben“, sagt Werner.
Das war ihm jedoch nicht genug: „Ich stand schon morgens vor dem Frühstück freiwillig auf dem Laufband. Ich dachte mir, wenn ich hier schon mitmache, dann will ich das Ding auch rocken. Vom ersten Moment an war Vollgas angesagt.“
Das hat sich gelohnt: Die Kilos werden immer weniger, die Motivation bleibt. Im Finale zeigt die Waage 87 Kilo an — das sind 41 Prozent weniger Körpergewicht als zu Beginn und bedeutet den Sieg. Das Preisgeld teilt er mit seinem Neffen. „Das war vorher so abgesprochen. Ohne einander hätten wir das nicht gemacht“, sagt Werner.
Seiner Frau hat er danach mit einem alten VW Käfer einen Traum erfüllt, und auch Sohn Nico (10) und Tochter Dana (7) sollen etwas bekommen. „Die sind ganz begeistert: Sie haben einen neuen Papa. Vorher war ich nach zwei Minuten Fußballspielen völlig fertig. Jetzt unternehmen wir viel zusammen, ich bin voller Energie.“
Ab und zu gönnt sich Werner trotzdem eine Sünde: „Sonntags ist Familientag. Da darf es auch mal Gyros mit Pommes sein.“ An den übrigen sechs Tagen trainiert er und isst gesund.
Der Rest der Summe soll Startkapital sein: „Ich will mich selbstständig machen und Abnehmprodukte verkaufen.“ Ein Ladenlokal an der Rheydter Straße hat er schon gefunden.
Die Erfolgschancen stehen nicht schlecht: Gratulationen häufen sich ebenso wie Fragen nach Tipps zu Ernährung und Diäten. „Seit das Finale am Dienstag ausgestrahlt wurde, steht mein Handy nicht mehr still. Bei Facebook habe ich mehr als 1000 ungelesene Nachrichten und noch einmal so viele Kontaktanfragen — ein geiles Gefühl.“