Vom Stadtrat Neuss entschieden Herzliya: Rat beschließt Städtepartnerschaft

Neuss/Herzliya · Wie die Partnerschaft mit der israelischen Stadt aussehen soll, ist noch nicht geklärt.

Reiner Breuer will konkrete Projekte beider Städte anstoßen.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

. Im Ziel eindeutig, in der Umsetzung offen: So kann man den jüngsten Ratsbeschluss beschreiben, mit dem eine große Ratsmehrheit Grünes Licht für partnerschaftliche Beziehungen zwischen Neuss und Herzliya gibt. „Die Verwaltung wird beauftragt, alle weiteren Schritte einzuleiten, um eine Städtepartnerschaft zu begründen“, heißt der Beschlusstext im Wortlaut. Ein zeitliche Zielvorstellung enthält er nicht. Und das, sagt Bürgermeister Reiner Breuer, sei bewusst so offen formuliert worden.

In den meisten solcher Fälle ist es zwischen Städten geübte Praxis, dass nach einer Phase der Annäherung erst eine Partnerschaftsurkunde unterzeichnet wird und die gegenseitigen Beziehungen erst danach ausgestaltet werden. Israelische Städte gingen die Sache anders an, sagt Breuer: „Herzliya will erst machen.“ Der Vertrag selbst kann folgen. Die Nachbarstadt Dormagen habe diese Erfahrung auch gemacht, sagt er. Dort seien fast fünf Jahre enger Zusammenarbeit vorausgegangen, bevor dann die Städtepartnerschaft offiziell besiegelt wurde. Das könne Neuss auch so ergehen.

Die Stadtverwaltung prüft, welche Schule Interesse an Austausch hat

Vorrang hat für den Bürgermeister daher, beiderseits konkrete Projekte zu verabreden, die diese Partnerschaft schon Stück für Stück mit Leben füllen. So wird derzeit ermittelt, welche Schule etwa an einem Austausch Interesse hat, und auch mit der IHK ist man schon in diesbezüglichen Gesprächen. „Der Ratsbeschluss gibt aber auch her, dass wir – wenn es gut läuft – einfach hinfahren und den Vertrag unterzeichnen“, sagt Breuer.

Sich um eine Städtepartnerschaft in Israel bemühen zu wollen ist ein Punkt in dem Vertrag, den die Stadt Neuss vor einem Jahr mit der jüdischen Gemeinde geschlossen hat. Darin verpflichtet sich die Stadt ferner, die Gemeinde beim Umbau ihres Gemeindezentrums an der Leostraße in eine Synagoge finanziell zu unterstützen. Die Städtepartnerschaft soll der kommunalen Friedensarbeit dienen und den Austausch sowohl auf kultureller als auch auf sportlicher und schulischer Ebene unterstützen. -nau