Das Jugendamt will sein Image aufpolieren
Amt nimmt an der Kampagne „Unterstützung, die ankommt“ teil und plant Aktionen für Jung und Alt.
Neuss. Die Vorstellung, die die Menschen vom Jugendamt haben, ist nicht immer auf dem neuesten Stand. „Die Frau vom Jugendamt ist der böse Drache, der das Kind vom Vater wegholt — wie die fiese Tante Prusselise, die versucht, Pippi Langstrumpf in ein Heim zu stecken“, sagt Jugend- und Sozialdezernent Stefan Hahn. „Wir sind nicht die, die regelmäßig die Kinder wegnehmen. Der Bereich Betreuung und Kindertagesstätten sowie Todes- und Misshandlungsfälle in Familien sind die Bereiche, die am meisten wahrgenommen werden. Unsere Angebotspalette ist jedoch viel breiter.“
Damit die Neusser beim Gedanken an das Amt künftig weniger an Tante Prusselise, sondern mehr an Unterstützung und Information denken, will die Behörde etwas tun: Sie nimmt an der bundesweiten Imagekampagne für Jugendämter „Unterstützung, die ankommt“ teil und hat dazu ein buntes Programm ausgearbeitet.
Auftakt ist am Dienstag, 17. Mai, eine Kinderversammlung in der Kita St. Hubertus in Reuschenberg. Bürgermeister Herbert Napp lädt Kinder ein, ihm Fragen zu stellen. Die größte Aktion findet am Donnerstag, 9. Juni, mit dem Tag der offenen Tür statt. „Da lassen wir unsere Bürotüren auf, sind alle ansprechbar“, betont Marion Horn, Leiterin der Abteilung Jugend und Familie. Damit die kleinen und großen Besucher das Jugendamt finden, wird eine Schnitzeljagd veranstaltet und Lotsen aufgestellt, die durchs Haus führen.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Zukunftskonferenz am 17. und 18. Juni. Zuvor wird in den Jugendeinrichtungen mit jungen Menschen über das Thema „Neuss 2020“ diskutiert — die Ergebnisse von Fachkräften in der Konferenz zusammengefasst und dem Jugendhilfeausschuss als Beratungshilfe weitergegeben.
Zudem ist ein HipHop-Tanzwettbewerb geplant, der am 4. oder 11. Juni am Markt stattfinden soll.