Dem Kaarster Kinderstadtplan fehlen aktuelle Informationen

Vor rund fünf Jahren wurde der nur online verfügbare Plan erstellt. Doch seitdem hat sich nichts getan, einige Informationen sind veraltet.

Foto: Georg Salzburg

Kaarst. Die Stadt Kaarst bietet einen eigenen Stadtplan für die Bedürfnisse von Kindern an. Zu finden ist er allerdings nur online auf der Internetseite der Stadt. „Eine Aktualisierung wäre gedruckt nicht zu leisten“, sagt Sandra Orlowski, stellvertretende Leiterin des Jugendcentrums Holzbüttgen, in dessen Mauern der besondere Stadtplan 2010 entwickelt und worden ist.

Der damalige Mitarbeiter Peter Lamm hatte die Idee. Mit Hilfe von 500 Schülern der Sekundarstufen I und II ergänzte er bekannte Spielplätze und Jugendeinrichtungen um weitere Lieblingsstellen der Kinder wie zum Beispiel die Rathausarkaden, der Stadtpark oder Eiscafés. Aber auch „Angsträume“ — wo sich Kinder zum Beispiel durch Hundegebell unsicher fühlten — wurden abgefragt. Die Stadt finanzierte das Projekt. Eine eigens angestellte Honorarkraft kümmerte sich um den Plan.

2011 war der Plan als „Quintessenz zweijähriger Arbeit“, wie Sandra Orlowski es sagt, fertig. Seitdem aber hat sich nichts mehr getan. Zwar haben einige Einrichtungen wie Schulen und Freizeitangebote dauerhaften Wert. Aber „die Informationen zu den Spielplätzen bedürfen einer Aktualisierung, da seit der Erhebung der Daten für den Kinderstadtplan mittlerweile einige Zeit vergangen ist“, sagt Sigrid Hecker, Sprecherin der Stadt Kaarst. „Wegen anderer prioritärer Aufgaben war dies jedoch seitens des JC als auch der Stadt bisher nicht möglich“, erklärt Hecker weiter.

Sandra Orlowski hält einen für jeden nutzbaren Stadtplan sogar für besser: Auf einem „normalen“ Stadtplan müssten dann eben noch die Angebote für Kinder und Jugendliche eingezeichnet sein.

Doch wie ist der Plan in der Praxis nutzbar? Nina Hons, Designerin aus Kaarst und wohnhaft in der Stadtmitte, macht mit ihren sechsjährigen Zwillingssöhnen Ben und Nic den Test. Auf dem i-Pad ist der Kinderstadtplan nicht abrufbar. Also versucht sie es auf ihrem neuen Smartphone. Nach einigen Schwierigkeiten schafft sie es, den Plan zu öffnen.

Die Suche nach einem Spielplatz gelingt, allerdings kann sie eine stärkere Vergrößerung — um die Straßennamen besser lesen zu können — nur unter weiteren Schwierigkeiten erreichen. Am heimischen Laptop klappt das Vergrößern und Verkleinern auch nicht.

„Auf den Plan kann ich mich nicht verlassen“, konstatiert Hons und ergänzt: „Ich vermisse auch Hinweise auf Fachgeschäfte für Kinder. 2010 hätte ich sie als Neubürgerin gut gebrauchen können.“ Die Mutter fasst zusammen: „Der Kinderstadtplan ist ein guter Gedanke, nur die Umsetzung ist schlecht.“