Der Gratis-Bus lässt weiter auf sich warten
Grevenbroich. Die Idee ist toll, lässt sich mangels finanzkräftiger Unterstützer aber bislang nicht realisieren. Auch zur nächsten Ausgabe des Feierabendmarktes, der morgen Nachmittag um 16.30 Uhr beginnt, wird kein kostenfreies Transportsystem die Bürger hin und her befördern.
„Wir sind dran, aber bis Mittwoch wird das auf keinen Fall etwas werden“, sagt Stadtsprecherin Ines Hammelstein. Bereits vor knapp einem Jahr hatten der UWG-Politiker Carl Windler und Claus Schäfer Bürgermeister Klaus Krützen ihr grundsätzliches Konzept namens „Schlaubus“ präsentiert. Mit dieser Idee wollten die Initiatoren letztlich Mobilität für jedermann herstellen. Das „Schlaubus“-Prinzip ist ein fahrscheinloses Omnibusfahren — damit mehr Menschen in die Innenstadt kommen. „Die Idee ist wirklich interessant, wir sollten uns damit weiter befassen. Wir werden das Thema im neuen Arbeitskreis ÖPNV auf die Tagesordnung setzen“, sagte Klaus Krützen damals.
Bis zur möglichen Realisierung sind offensichtlich viele Hürden zu nehmen, die größte ist finanzieller Art. Sponsoren sollen gefunden werden, um die entstehenden Kosten zu übernehmen. Quasi als Versuchsballon sollte in einer kleinen Fassung das große Prinzip rund um den Feierabendmarkt getestet werden. „Keine Extrabusse sollen pendeln“, erklärt Ines Hammelstein. Sondern die, die regulär auf den Linien 860, 871, 877, 891, 892 sowie 893 verkehren. Ausgerechnet worden war, wohl auch in Zusammenarbeit mit den Betreibern des Rheinlandbusses BVR, dass eine Summe von etwa 1500 Euro anfallen würde. Von 16.30 Uhr, wenn das Ereignis beginnt, bis zum offiziellen Ende um 21 Uhr, könnten Menschen mit Ziel Innenstadt ohne Fahrschein mitfahren.
Allerdings bleibt das Vorhaben, dessen Vorbild aus der belgischen Stadt Hasselt stammt, wo Fahrgäste jahrelang ohne Ticket Bus fuhren, bislang bloße Theorie. Leider. Denn die Folge des ungewöhnlichen Angebotes in Belgien war positiv: „Es kamen mehr Besucher in die City. Die Einwohnerzahl stieg, Geschäftsleerstände füllten sich“, schildert Windler: „Angesichts der vielen Leerstände versprechen wir uns von einem solchen System wirtschaftliche Vorteile auch in Grevenbroich“, sagt der Fraktionschef, der sich mit Claus Schäfer und der Ratsfrau Hildegard Florack in Hasselt ein Bild gemacht hatte. Weitere Nebeneffekte des Gratis-Verkehrsmittels sind unter anderem weniger Verkehr, Kohlendioxid und Feinstaub, weniger Lärm und weniger Unfälle. Denn weniger Leute nutzen das eigene Auto. von