Der Schlosslauf wird immer beliebter

Die Stiftung Schloss Dyck meldete bei der diesjährigen Ausgabe einen Teilnehmerrekord.

Foto: Lothar Berns

Rhein-Kreis. Während die einen gemütlich durch den Park flanierten und die Sonne genossen, ging es für andere ums Tempo: Rund 700 Sportfreunde beteiligten sich gestern am elften Schloss-Dyck-Lauf und versuchten, bei den Läufen durch die riesige Parkanlage möglichst gute Plätze zu belegen. Laut Stiftungsvorstand Jens Spanjer hatten noch nie zuvor so viele Menschen an dem Volkslauf teilgenommen. Dabei hat sich am Erfolgsrezept nichts geändert: „Ich vermute, dass sich der Lauf herumgesprochen hat. Viele schätzen die Kulisse und die blühenden Pflanzen im Schlosspark“, sagte er.

Unabhängig von ihren Längen verliefen alle Laufstrecken ausschließlich durch das Parkareal — die mit einer Länge von zehn Kilometern längste Strecke in zwei Runden. „Wir haben gut 80 Prozent der Wege mit einbezogen“, sagte Jens Spanjer, der sich über einige Gruppenanmeldungen freute.

An den Start gingen einige Unternehmen, die aus dem Schlosslauf kurzerhand für sich persönlich einen „Firmenlauf“ machten. Mit dabei waren auch einige Schüler des Gymnasiums Jüchen und 20 Besucher aus Jüchens Partnerstadt Leers (Frankreich).

Alle Teilnehmer hatten sich im Vorfeld für eine Streckenlänge entschieden: Zur Wahl standen zehn, fünf und eineinhalb Kilometer sowie 500 Meter für die jüngsten Teilnehmer.

Der gebürtig aus Schottland stammende Nikki Johnstone (33) lief nach zehn Kilometern als Erster durchs Ziel. Er hat für die Strecke gerade einmal 32 Minuten und 22 Sekunden gebraucht. „Ich war zum ersten Mal am Schloss Dyck. Der Park gefällt mir sehr gut. Es ist einfach schön, in der Natur zu laufen“, sagte der Lehrer, der an einer Neusser Schule Sport und Englisch unterrichtet.

In einem Fitnessstudio auf einem Laufband zu laufen, käme für den Lehrer, der eigens von seinem Wohnort Düsseldorf mit dem Fahrrad angereist war, wohl ebenso wenig in Frage wie für Silke Optekamp aus Mönchengladbach. Die 38-Jährige schaffte es nach zehn Kilometern in 39 Minuten und 50 Sekunden als erste Frau über die Ziellinie. „Mein Freund und ich hatten uns spontan dazu entschieden, an dem Lauf teilzunehmen“, erzählte sie. Die Strecke sei sehr gut ausgeschildert, aber recht anspruchsvoll gewesen, weil sie immer ihr Lauftempo an die Gegebenheiten habe anpassen müssen. Ganz ohne Lauferfahrung ging die 38-Jährige allerdings nicht an den Start: Sie war 2012 bereits deutsche Marathonmeisterin geworden.

Im Gegensatz zu den Einzelkämpfern stand bei den rund 70 Schülern des Gymnasiums Jüchen eher der Teamgeist im Mittelpunkt: Die Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufe legten sich genauso wie ihre Sportlehrer mächtig ins Zeug.