Die Zügel immer fest im Griff
Fahrsportfreunde Neuss veranstalteten Kreismeisterschaften für Ein- und Zweispänner.
Dormagen. Langsam trabt das Pferd auf ein Hindernis zu. Auf der Kutsche sitzt der Fahrer, der Beifahrer steht dicht hinter ihm. Kurz vor dem Punktrichter hält der Einspänner an. Der Fahrer treibt das Pferd an, zieht am Hindernis vorbei und steuert das zweite Kegelpaar an. Dann geht es weiter auf einen zweiten Geländeteil.
In Delrath traten jetzt 37 Ein- und Zweispänner gegeneinander an. Organisiert wurde die Veranstaltung von den Fahrtsportfreunden Neuss. Die Teilnehmer mussten sich in drei Disziplinen messen: Dressur, Hindernisfahren und der Kombination.
„Es dauert zwei bis drei Jahre, bis sich die Pferde, die in einem Zweispänner zusammen gehen, aufeinander eingespielt haben“, berichtet Erika Hopfstein, eine der Starterinnen. Seit 20 Jahren betreibt sie mit ihrem Mann den Fahrsport. Markus Claßen hat trotz einer Behinderung 2008 mit dem Fahrsport angefangen. „Bei uns liegt der Pferdesport in der Familie“, erzählt der 19-Jährige aus Heinsberg.
Bis auf einen Überrollbügel an seinem Wagen ist er auf der Bahn von anderen Fahrern nicht zu unterscheiden. Besonderen Spaß macht ihm das Hindernisfahren. Mit Ringo hat er dazu auch das richtige Pferd. „Er ist ein ehrliches Tier. Klar im Kopf, begabt und gehorsam. Wenn er ein Hindernis sieht, trabt er schon von alleine drauf zu“, sagt Sabine Claßen, die beim Sohn als Beifahrerin mitfährt.
Mit 100 Nennungen und 37 Gespannen konnte der Verein mit der Resonanz zufrieden sein. Anna Hüsges, frisch gebackene Jugend-Europameisterin, ging als prominente Teilnehmerin an den Start. Erst vor einer Woche sorgte das elfjährige Talent vom RV Osterath im polnischen Walbrzych für eine Überraschung. Als jüngste Teilnehmerin gewann sie mit ihren Teamkolleginnen vor Ungarn und Polen.
In der Gruppe der Einspänner holte sich die Elfjährige in Dormagen in der Gesamtwertung mit Dragonheart den zweiten Platz. Noch besser war nur Pia Klönter mit Mona vom Verein RF Gut Böckemeshof. Den dritten Platz in der Gesamtwertung erreichte Lokalmatador Christian Lange mit Avallo von den Fahrsportfreunden Neuss. Er belegte in der Dressur und dem kombinierten Hindernisfahren jeweils Platz zehn und den zwölften Platz im Hindernisfahren.
Bei den Zweispännern dominierten die Lokalmatadore von den Fahrsportfreunden Neuss. Den Kreismeisterschaftstitel holte Markus Kemper mit Alexa und Cantara, der in allen Teildisziplinen den ersten Platz belegte. Auf dem zweiten Platz landete Christian Lange mit Allegro und Nepomuk und auf Platz drei Martin Willmitzer mit Aprico und O’Mally.