Dirtbiker feiern „Richtfest“ auf der neuen Anlage in Norf
Neuss. Hier und da fehlen noch ein paar Details, doch die neue Dirtbike-Strecke am von-Waldthausen-Stadion in Norf ist bereits als solche gut zu erkennen. Am Samstag feierten die Jugendlichen, die sich über acht Jahre lang für die Umsetzung des Projekts stark gemacht hatten, ein kleines „Richtfest“ — auch wenn es auf dem 3000 Quadratmeter großen Areal am Sportpark keinen Dachstuhl gibt.
Weil Richtfeste aber bekanntlich dann gefeiert werden, wenn der Rohbau steht, passte es trotzdem. „Wir sind stolz, jetzt die ersten Runden übers Gelände drehen zu können“, sagte Henrik Buchholz (22) aus Düsseldorf, der in den vergangenen Wochen gemeinsam mit einigen weiteren Dirtbikern kräftig mit angepackt hat.
Dirtbiker — das sind mutige Sportler, die mit ihren Mountainbikes Erdhügel als Rampe nutzen, in die Luft springen und kleine Kunststücke trainieren. Den Extrem-Radfahrern fehlen allerdings vielerorts gut ausgestattete Trainingsanlagen. Die neue Strecke in Norf ist mit gut 20 Hügeln die einzige in der Region.
Noch im Herbst soll die Strecke komplett fertig werden. „Was hier entstanden ist, kann sich aber schon jetzt sehen lassen“, lobte stellvertretender Bürgermeister Jörg Geerlings die Arbeit der Jugendlichen — und die der vielen anderen professionellen Helfer, die Materialien, Baufahrzeuge oder ihre Arbeitskraft kostenlos zur Verfügung stellten. Auch der TSV Norf und die Stadt Neuss unterstützten das Projekt. „Wir haben knapp 15 000 Euro für den Architekten, einen Zaun und einen Material-Container dazugegeben“, erzählt Sportamtsleiter Uwe Talke.
Der Kölner Landschaftsarchitekt Ralf Maier hatte die Anlage zuvor detailliert mit den Dirtbikern und der Stadt geplant. „Es gibt vier Schwierigkeitsgrade“, erzählt Maier, der sich auf solche Sportanlagen spezialisiert hat. In Zukunft sollen Dirtbiker aus der ganzen Region nach Norf kommen, um dort zu trainieren. „Der Vorteil dieser neuen Anlage ist, dass sie Menschen anzieht, die sich in ihrem Alter normalerweise von sportlichen Aktivitäten verabschieden. Insofern wertet die Dirtbike-Strecke auch das Sportangebot unseres Vereins auf“, erklärt TSV-Chef Hermann-Josef Baaken.
Wer künftig auf der Strecke seine Runden ziehen möchte, muss Mitglied des Vereins werden. Das hat in erster Linie versicherungsrechtliche Gründe. „Es wird aber auch Ausnahmen geben. So sind zum Beispiel Sonderzeiten geplant, zu der die Anlage auch öffentlich unter Aufsicht zugänglich sein soll“, sagt Baaken. Die Dirtbiker selbst trügen für das Gelände die volle Verantwortung. Für diese Jugendlichen ist mit der neuen Anlage ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen. „Wir werden die Strecke gut in Schuss halten“, versichert Dirtbiker Henrik Buchholz, der bald regelmäßig über die Hügel springen will.