Dormagens Trainer Jörg Bohrmann erwartet einen hoch motivierten Gegner

Der Handball-Zweitligist TSV Bayer tritt heute beim Erstliga-Absteiger SG Bietigheim an. Der verlor sein Auftaktspiel gegen einen Aufsteiger.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Dormagen. Es gibt sicher bessere Gelegenheiten für das erste Auswärtsspiel als bei einem Klub antreten zu müssen, der im ersten Punktspiel nach dem Abstieg aus der Bundesliga eine Niederlage bei einem Zweitliga-Neuling kassiert hat. „Die werden brennen vor heimischer Kulisse“, sagt Jörg Bohrmann mit Blick auf die SG BBM Bietigheim, die heute um 20.15 Uhr den von ihm trainierten TSV Bayer Dormagen in Ludwigsburg empfängt.

Zum Auftakt verloren die Schwaben beim VfL Eintracht Hagen nach einer 15:9-Führung mit 23:24. „Wenn man zwölfmal im Duell Eins-gegen-eins ist und die Chancen nicht macht, kann man einfach nicht gewinnen. Wir hatten das Spiel vollkommen im Griff und sind dann an unserer Chancenverwertung gescheitert“, sagt SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer.

Jörg Bohrmann fürchtet, dass die Bietigheimer daraus für heute Abend ihre Lehren gezogen haben: „Die haben genug erfahrene Leute, um so etwas wegzustecken.“ Doch er sagt auch: „Wir fahren da mit breiter Brust hin, schließlich haben wir zum Auftakt eine gute Leistung geboten. Deshalb können und müssen wir mutig spielen.“

Den 37:25-Erfolg über Aufsteiger TuS Ferndorf weiß er allerdings richtig einzuschätzen: „Dieser Gegner war nicht die Messlatte für uns, zumindest nicht in der Verfassung, wie er sich an diesem Tag präsentiert hat. Wir werden hart arbeiten müssen, um weitere Siege einzufahren.“

Das haben seine Schützlinge unter der Woche getan, mussten dabei aber erneut mit einem Handicap leben: Mikk Pinnonen, der neuverpflichtete estnische Nationalspieler auf der Regieposition, fällt weiterhin aus. „Ihn hat es doch heftiger erwischt als wir dachten“, sagt Bohrmann über den 24-Jährigen, der wegen eines fiebrigen Infekts Antibiotika nehmen muss.

Weil auch Maximilian Bettin und Pascal Noll weiterhin verletzt sind, ist der Kader dünn besetzt. Zumal der Trainer nicht auf Leihgaben aus der A-Jugend zurückgreifen kann, die sich im Trainingslager den Feinschliff für die in einer Woche startende Bundesliga-Saison holt. Stattdessen reist Sebastian Linnemannstöns mit, der ansonsten im Oberligateam auf Linksaußen spielt, aber bereits des Öfteren in der Erstvertretung aushalf.

Der heutige Gegner ist für Bohrmann zwar „ein bisschen eine Unbekannte“, dennoch sieht er in der Partie beim Erstliga-Absteiger „so etwas wie eine Standortbestimmung: Danach wissen wir vielleicht ein bisschen besser, wo wir stehen.“

Für Bietigheims Trainer Mayerhoffer ist die Marschroute für die Partie klar: „Wir müssen die gute Angriffsleistung, die wir uns in der Vorbereitung erarbeitet haben, besser umsetzen“, fordert er. Dabei muss er nur auf Robin Haller verzichten. „Jeder brennt darauf, diese Scharte auszuwetzen. Das wird gegen Dormagen aber keine leichte Aufgabe werden“, sagt der Trainer.