Fusion soll die Realschule in Grevenbroich auf Dauer sichern
Die Fusion der Uhlhorn-Ralschule und der Realschule Bergheimer Straße ist vollzogen. Mit knapp 1000 Kindern gehört die Schule mit zwei Standorten zu den größten in ganz Nordrhein-Westfalen.
Grevenbroich. Aus zwei getrennten Realschulen ist ein großes System mit zwei Adressen entstanden. Mit 1000 Kindern und Jugendlichen gehört es zu den größten Realschulen in ganz Nordrhein-Westfalen. 646 Schüler lernen im Gebäude am Heyerweg in Wevelinghoven, 350 am Standort Bergheimer Straße in der Innenstadt. „Dabei mussten wir straff organisieren“, sagt Anita Piel, Leiterin der fusionierten Schule. Konrektor Holger Hohmeier führt die Geschäfte an der Bergheimer Straße, der zweite Konrektor Manfred Rost setzt in Wevelinghoven das neue pädagogische Konzept um. Dazu gehören etwa Lernbüros und Projektarbeit.
Die Stadtverwaltung als Schulträger baut, so betont Erster Beigeordneter Michael Heesch, auch in Zukunft auf die Schulform Realschule: „Wir wünschen uns auf Dauer eine starke Realschule.“ Allen Gerüchten über eine mögliche dritte Gesamtschule erteilte Heesch damit eine klare Absage: „Abgesehen davon, dass die Bezirksregierung dies nicht genehmigen würde: An der Realschule wird ein zukunftsweisendes Pädagogik-Konzept umgesetzt, das den Schwerpunkt auf Differenzierung legt.“ Auch die Möglichkeit, künftig dort den Hauptschulabschluss ablegen zu können, würde Eltern eine zusätzliche Wahlmöglichkeit bieten.
Die Fusion der Grevenbroicher Realschulen ist eine Reaktion auf die veränderte Schulwahl der Eltern. Landesweit ist die Zahl der öffentlichen Realschulen in den vergangenen zehn Jahren von 511 auf 499 gesunken; im Regierungsbezirk Düsseldorf gibt es noch 125 Realschulen.
Für die fusionierte Realschule war es laut Schulleiterin Anita Piel eine der größten Herausforderung, die Stundenpläne an beiden Standorten abzustimmen. „Wir wollten verhindern, dass Kollegen zwischen Wevelinghoven und Grevenbroich pendeln müssen“, erläutert Piel. Dies sei bis auf wenige Ausnahmen gelungen. So müsse etwa ein Physiklehrer an beiden Standorten Unterricht geben. In Wevelinghoven gibt pro Jahrgang vier Züge plus eine Seiteneinsteigerklasse. Dort unterrichten zurzeit 46 Lehrer, davon sechs Vertretungslehrer. Um die Jahrgänge acht bis zehn in der Dependance an der Bergheimer Straße kümmern sich 22 Pädagogen.
Doch deren Zahl wird weiter sinken, wenn im kommenden Schuljahr der jetzige Zehner-Jahrgang seinen Abschluss macht. „Wir versuchen, Angebote für alle Schüler zu schaffen“, erläutert Anita Piel. So sollen etwa alle Realschüler Arbeitsgemeinschaften am Heyerweg wählen oder an außergewöhnlichen Veranstaltungen teilnehmen können. „In Wevelinghoven haben wir den Vorteil einer Aula, die wir durch mobile Trennwände variabel gestalten können“, so die Rektorin.
Wann die Dependance an der Bergheimer Straße aufgegeben wird, steht für die Verwaltung noch nicht fest: „Es gibt keine Vorgaben, die sich an einer Schülerzahl orientieren“, sagt Erster Beigeordneter Michael Heesch. Bis zum 31. Juli 2017 sei der Betrieb möglich. Ob dies auch pädagogisch sinnvoll ist, müsse dann diskutiert werden.