Edelstahlwürfel im Rheinpark mit Graffiti beschmiert

Die Kunstwerke sollen den Park aufhübschen und Wanderern eine Pausenunterkunft bieten. Ein Augenschmaus sind sie derzeit aber nicht.

Foto: Buchbauer

Neuss. Wenn es um Naherholung im Neusser Stadtgebiet geht, dann zieht es viele Bürger in den Rheinpark. Im Zuge der grenzüberschreitenden Initiative „Euroga 2002 plus“ ist der rund 29 Hektar große Landschaftspark, der 2004 nach umfangreichen Bau-und Pflanzarbeiten eröffnet wurde, entstanden. Die Neusser wissen, was sie an ihrem Rheinpark haben. „Das Gelände hat sich wahrhaft zu einer Perle im stadtnahen Erholungsgebiet entwickelt“, betont der Architekt und Heimatfreund Otto Saarbourg. Zwei Würfel aus Edelstahl lockern den Rheinpark auf. „Die beiden Rechteckbaukörper mit den großen runden Zugängen sollten einstmals als Pausensitzplatz dienen“, erklärt Saarbourg. Bei einem von beiden spricht er jedoch inzwischen von einem „hässlichen Schandobjekt“. Seine Botschaft: So sollte es auf keinen Fall bleiben.

Foto: Buchbauer

Es handelt sich um den Würfel, der kurz nach Eröffnung des Naherholungsgebiets von Unbekannten in Brand gesetzt wurde. Die Stadt richtete ihn zwar wieder her. „Der Fokus lag dabei auf der Außenverkleidung. Sie wurde wieder wie vorher gestaltet“, sagt Tobias Spange vom städtischen Presseamt. Otto Saarbourg allerdings sieht klaren Nachbesserungsbedarf. „Den Versuch einer neuen Bekleidung der rekonstruierten Außenwände des Baukörpers muss man als misslungen bezeichnen“, moniert Saarbourg. Die Reste des Unterstandes seien an Hässlichkeit nicht zu überbieten — ein Ärgernis für alle Wanderer oder Jogger, die die Natur im Rheinpark genießen möchten. „Sollte wirklich ein Ersatz dieser Einrichtung aus Kostengründen scheitern, so sollte man wenigstens die hässlichen Reste der Anlage abbauen und ersatzlos entsorgen“, meint Saarbourg. Die Reste würden die ansonsten „wunderschöne Landschaft“ verunstalten.

Im Rathaus allerdings hält man von solchen Plänen wenig. „Ein Abriss ist nicht geplant“, stellt Tobias Spange klar. Und weitere Aufhübschungsarbeiten stünden auch nicht auf der Agenda. Die Stadt habe den Würfel nach dem Brand wieder hergerichtet, und dabei bleibe es.

Besser in der Bewertung von Otto Saarbourg kommt der zweite Würfel neben der Boule-Bahn an der Südwestspitze des Rheinparks weg. Allerdings zeigt auch er starke Gebrauchsspuren auf — und ist von Graffiti-Schmierereien übersät, und zwar sowohl innen als auch außen. „Für Boule-Spieler ist er jedoch während einer Pause als Aufenthaltsort gut“, sagt Saarbourg.