Ein Seelsorger für zwei Häuser
Pfarrer Thomas Ant ist als Krankenhausseelsorger im Etienne-Klinikum und im Lukaskrankenhaus begrüßt worden.
Neuss. Am Montag beginnt für Pfarrer Thomas Ant eine neue Herausforderung. Er wird gleichzeitig Krankenhausseelsorger für das Johanna-Etienne- und das Lukaskrankenhaus. Eine ganz neue Situation für die beiden Häuser, aber auch für Thomas Ant. Er ist zum ersten Mal als Krankenhausseelsorger tätig. Am Sonntag wurde er offiziell begrüßt und vorgestellt.
„Für mich ist vieles neu. In dieser Situation bin ich Anfänger und muss noch viel lernen“, erzählt der 45-Jährige. In den vergangenen sechs Wochen hat der gebürtige Kölner einen Grundkurs in Sachen Krankenhausseelsorge absolviert. Davor stand ein vierwöchiges Pflegepraktikum in einem Krankenhaus in Wuppertal an. „Das war eine sehr wichtige Erfahrung“, sagt Pfarrer Ant. Er habe selbst schon einige Krankenhausaufenthalte hinter sich und kenne die Situation aus Sicht der Patienten. Jetzt wolle er diesen als Begleiter begegnen und ihnen in Ausnahmesituationen zur Seite stehen.
Ant wurde 1994 zum Pfarrer geweiht, arbeitete in Engelskirchen und Solingen. Die vergangenen neun Jahre war er als Hochschulpfarrer in Wuppertal tätig: „Jetzt war die Zeit reif für Veränderungen.“ Umgezogen ist der 45-Jährige auch bereits, er wohnt jetzt in der Neusser Furth. Die Kartons seien zwar schon ausgepackt, viel mehr sei jedoch noch nicht passiert. „Auch von Neuss habe ich noch nicht viel gesehen, war jedoch schon einige Male mit dem Rad in der Umgebung unterwegs“, erzählt er.
Für ihn ist klar, dass es eine Herausforderung sein wird, beiden Krankenhäuser gerecht zu werden. „Ich werde mir meine Zeit gut einteilen müssen. Ich arbeite noch an einem Konzept“, sagt er. Unterstützung erhält Ant von drei Gemeindereferentinnen.
In den nächsten Wochen wird Pfarrer Ant zunächst einmal mehr Zuschauer als Akteur sein: „Ich laufe erst einmal mit und stelle mich allen vor. Die Seelsorge lebt davon, dass man ein bekanntes Gesicht hat.“
Sein Alltag wird später oft stressig und nicht immer leicht sein. Er wird zwischen beiden Häusern hin und her pendeln und in ständiger Rufbereitschaft sein. Der Seelsorger wird mit Patienten und Angehörigen sprechen, aber auch mit den Krankenhaus-Mitarbeitern in Kontakt bleiben. Er übernimmt zudem den sakramentalen Dienst, also Krankensalbungen, Eucharistiefeiern und Beichtgespräche. Diesen Bereich hatten im Johanna-Etienne-Krankenhaus nach der Pensionierung von Pfarrer Weiers die Priester des Seelsorgebereichs Nord übernommen.
Pfarrer Thomas Ant gibt zu, schon jetzt einen sehr vollen Terminplan für die nächsten Wochen vor sich zu haben. „Ich habe natürlich auch großen Respekt vor meinen neuen Aufgaben, doch die Freude überwiegt.“