Einbrecher stehlen teuren Schmuck
Die Täter drangen gewaltsam in das Geschäft „Duett Juwelier“ ein. Der Wert der Beute liegt bei etwa 130 000 Euro.
Grevenbroich. Zerstörte Vitrinen, Scherben und gesplittertes Glas überall auf dem Boden, es knirscht — ein Bild der Verwüstung bot gestern Morgen das Geschäft „Duett Juwelier“ an der Kölner Straße. In der Nacht zum Freitag sind mehrere unbekannte Täter ins Ladenlokal eingedrungen, sie erbeuteten Gold- und Brillantschmuck. Die Einbrecher gingen mit enormer Gewalt und blitzschnell ans Werk. Die Polizei fahndet nach den Tätern und einem silbernen Fluchtauto — und bittet die Bürger um Hilfe.
Gegen 2.25 Uhr waren mehrere Anwohner durch Poltern und Klirren geweckt worden — und alarmierten die Polizei. Doch die konnte den blitzschnellen Beutezug nicht verhindern. Zunächst brachen die Täter die Eingangstür, vermutlich mit Stemmeisen, auf. Per Kamera wurde das weitere Geschehen festgehalten, die Aufnahmen zeugen von roher Gewalt. Drei maskierte Männer eilten in den Raum. In Sekundenschnelle rafften die Männer Ware aus Schaufenster und aus Theken, warfen sie in mitgebrachte große Beutel. Kein Handgriff zu viel wurde getan. Ein Mann, die Kapuze seines Pullis über den Kopf gezogen, traktierte zwei Glas-Theken mit gezielten Fußtritten. Glas splitterte, die Ware lag frei — der Täter brauchte nur noch zuzugreifen. Nach rund zwei Minuten verschwand das Trio, flüchtete Richtung Marktplatz und dann auf der Oelgasse. An der Karl-Oberbach-Straße wartete laut Zeugenaussagen ein Komplize mit einem silbernen Auto — vermutlich handelt es sich um einen BMW oder einen Mercedes-Benz.
„Die Polizei war nur etwa zwei Minuten nach den Tätern vor Ort“, erklärte gestern Fatih Akgün. Der Ladeninhaber war in der Nacht vom Hauseigentümer benachrichtigt worden. „Die Einbrecher haben Gold- und Brillantschmuck mitgenommen. Silber und Uhren ließen sie liegen“, sagte Akgün. Auch die Reparaturaufträge von Kunden seien unbehelligt geblieben. Den Wert des gestohlenen Schmucks schätzt er auf „rund 130 000 bis 150 000 Euro. Wir haben noch keine Inventur gemacht.“ Seit drei Jahren betreibt der 30-Jährige das Geschäft“.
Der Einbruch gestern war der erste bei „Duett Juwelier“ in den drei Jahren. Im Ladenlokal gab es aber bereits 2006 und 2008, mit anderem Geschäftsnamen und Betreiber, Einbrüche. In einem Fall ermittelte die Polizei Tatverdächtige. Wiederholt war auch „Uhren Optik Leven“ an der Kölner Straße Ziel von Einbrechern, das letzte Mal Ende Juni 2015. Die Täter hatten die Ladentür aus der Verankerung gerissen. Die Polizei hat noch keinen Täter dingfest gemacht. Bei einem früheren Einbruch war sogar ein Täter mit einem Auto ins Geschäft gefahren.
Beim Einbruch gestern spricht Polizeisprecherin Diane Drawe von einem typischen Vorgehen. „Wir stellen zwei Vorgehensweisen fest. Entweder werden Schmuckgeschäfte überfallen, dabei Mitarbeiter bedroht und vielleicht sogar verletzt. Oder in der Nacht kommen Einbrecher, die gezielt und sehr schnell vorgehen.“ Eine Zunahme solcher Delikte beobachte die Polizei nicht. Die Kripo hat Spuren gesichert. „Wir vergleichen DNA-Spuren und hoffen auch auf Hinweise, wenn Schmuckstücke aus dem Einbruch wieder auftauchen“, sagt Drawe.