Einzelhandel in Neuss „Neuss-Points“ gibt es 2023 nicht mehr
Neuss · Das Händlernetzwerk löst sich auf, Heinemann führt die Kundenkarte weiter.
(-nau) Das im Oktober 2004 etablierte Netzwerk „Neuss Points“ einiger Fachgeschäfte in der Innenstadt hat sich in der bisherigen Form überlebt. Das Signet, das für den inhabergeführten Einzelhandel in Neuss stehen sollte, bleibt zunächst formal erhalten, die zur Kundenbetreuung und Abwicklung gemeinsamer Aktionen gegründete Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) allerdings wird nach Angaben von Armin Badort, der zu den „Neuss-Points-Gründern“ gehört, im kommenden Jahr liquidiert.
Für die Kunden heißt das zunächst, dass die von den ehemaligen Partnern gemeinsam ausgegebene Kundenkarte künftig nur noch im Modehaus Heinemann akzeptiert wird. Heinemann ist der letzte verbliebene Gesellschafter der GbR, Inhaber der Namensrechte und die „letzte Akzeptanzstelle für die Karte“, wie Heinemann-Geschäftsführer Thomas Ose hinzufügt. Er versichert: Angesparte Guthaben blieben erhalten, egal in welchen Partnerbetrieben eingekauft wurde. Aber sie können ab kommender Woche nur noch in dem Modehaus eingelöst werden.
Die „Neuss Points“ hatten sich seit ihrer Gründung nie als „Gegengruppierung“ zur Werbegemeinschaft „City Treff“ beziehungsweise der „Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss“ gesehen. Die neun Gründungsmitglieder wollten, wie es Badort damals ausdrückte, für „ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis in Verbindung mit überdurchschnittlichem Angebot bei Beratung, Sortiment, Geschäftsatmosphäre, Ladengestaltung und Service“ stehen. Der Partnerkreis blieb immer überschaubar und Schwankungen unterworfen. Aktuell gehören dem Netzwerk Schuhhaus Albeck, Küchenstudio Helten, Optiker Mellentin, Schuhhaus Toll, Juwelier Badort und die Sebastianus-Aprotheke an. Und Heinemann.
Ein Grund für die Auflösung des Netzes sind nach Badorts Angaben die hohen Kosten für das System Bonuskarte oder etwa Werbung. Unter dem Strich, so ergänzt Ose, gab es zudem kaum noch gemeinsame Aktionen. Man habe sich getroffen und diskutiert, wie man die Karte für die Kunden attraktiver machen kann, sagt Ose, heraus kam die Auflösung. Heinemann, kündigt Ose an, wird nun ab etwa März ein eigenes System aufbauen, die Heinemann-Card. Erstes Lebenszeichen wird ein Infobrief an alle Inhaber der „Neuss-Points“-Karte sein.
Die Heinemann-Card wird es als Karte für das Portemonnaie geben, aber auch als App. Diese digitale Version soll auch genutzt werden, um Newsletter zu verbreiten oder auf Aktionen aufmerksam zu machen. Diese Plattform, so betont Ose, will er bewusst auch für die Partnerbetriebe von einst, für Veranstaltungshinweise oder die Gastronomie öffnen. „Verbünde wie die Neuss Points sind für Städte wie Neuss extrem wichtig“, sagt Ose zur Begründung. Und unter dem Strich seien die Händler doch aufeinander angewiesen.